LIEBE & ZÄRTLICHKEIT
6 Mythen über das Liebesleben der ü50
Lesen Sie 6 Unwahrheiten über das Liebesleben nach 50, die hier richtiggestellt werden.
- «Wenn eine Beziehung lange dauert, wird Sex unwichtig». Das stimmt so nicht. Eine typische Huhn-/Ei-Frage. Sex wird nur dann unwichtig, wenn man ihn nicht pflegt. Nach Jahrzehnten der Gewöhnung aneinander und des Teamworks innerhalb einer Ehe erreichen Paare häufig einen Punkt, an dem sie meinen, Sex brauche es für eine funktionierende Beziehung nicht mehr. Schliesslich basiere ihre Beziehung ja nun auf den Grundsätzen von Vertrauen, Freundschaft und Liebe. Kein Sex mehr in der Ehe macht aber aus einem Liebespaar gute Kumpel, nicht mehr als ein Flirt, eine Wohngemeinschaft, in der der Funken gar nicht mehr gezündet werden kann.
- «Wenn Menschen älter werden, verschwindet ihre Lust auf Sex». Das ist falsch. Trotz dem Einfluss, den hormonelle Veränderungen auf die Lust eines Paares haben können, kann man getrost davon ausgehen, dass Menschen in jedem Alter Spass am Sex haben. Vielleicht ist man nicht so schnell erregt in den 50igern, wie man es in den 20igern war. Aber man kann die sexuelle Stimulation mit häufigem Üben, Umstellung der Essgewohnheiten und klar, auch mit den kleinen blauen Pillen erhöhen. Hier noch ein Tipp: Je mehr man Sex hat, desto mehr will man ihn.
- «Eine Frau verliert mit dem Alter ihre Orgasmusfähigkeit». Obwohl häufig wiederholt, wird es nicht wahrer. Nach 50 muss man wissen, was man im Bett mag und was nicht. Frauen ab 50 sollten alle sexuellen Hemmungen los sein, die einem immer noch behindern. Beim Sex nach 50 geht es nicht mehr darum, fremdes Territorium zu erkunden. Man soll sich nun wohl fühlen in seiner eigenen Haut. Aus diesem Grund empfinden viele Frauen nach 50 den Sex emotionaler und körperlich befriedigender als in jeder anderen Phase ihres Lebens.
- «Der Mann hat nach 50 Mühe mit der Erektion». Das stimmt nur zum Teil. Die schwindende Produktion von Hormonen erhöht bei älteren Männern das Risiko einer erektilen Dysfunktion. Das soll aber Paare keinesfalls von einem gesunden, erfüllten Sexleben abhalten. Abgesehen von Viagra, Cialis und anderen Medikamenten, die eine Erektion ermöglichen, kann der Mann seine Chance, im Schlafzimmer erregt zu werden, mit Übungen, Masturbation und intensivem Vorspiel mit der Partnerin erhöhen.
- «Alle Probleme im Schlafzimmer verschwinden, sobald die Kinder ausgezogen sind». Viele Paare kehren ihre Probleme unter dem Tisch, weil sie annehmen, dass Romantik und Sex sofort in ihre Schlafzimmer zurückkehren, sobald die Kinder nicht mehr zu Hause wohnen. Unglücklicherweise ist es gerade umgekehrt. Ohne mühsame, fordernde, aber auch fröhliche Kinder haben es viele Paare schwer, überhaupt noch sinnvoll miteinander ins Gespräch zu kommen. Gegenseitiger Austausch geht aber immer körperlichem Austausch voran. Diese Sprachlosigkeit setzt sich im Schlafzimmer fort. Sie haben keine Chance, solche Probleme müssen gleich angesprochen werden. Bevor es zu spät ist.
- «Eine Krise im Schlafzimmer ist das Todesurteil für eine Beziehung». Das stimmt natürlich nicht, auch wenn man immer wieder hört, dass eine solche Krise ein grosses Loch in das Schiff der Ehe schlage, es also untergehe. Untreue und Scheidung seien die Konsequenz daraus. Gefühle von Langeweile und Lust auf Fremdgeherei müssen aber bekämpft werden. Krisen sind auch immer neue Chancen, die Sexualität in der Beziehung zu hinterfragen und zu ändern. Machen Sie Rollenspiele, vereinbaren Sie mit Ihrer Partnerin ein Blind Date, lassen Sie der Fantasie freien Lauf, benützen Sie Sexspielzeug. Nehmen Sie Ihre Krise als Katalysator für die Zukunft.