Pollenallergie
Wenn Pollen die Atemwege angreifen
Was viele Menschen an die frische Luft lockt, ist für Allergiker der Beginn einer schwierigen Zeit, denn der Pollenflug bringt einige Tücken mit sich.
Endloses Niesen, eine laufende, verstopfte und juckende Nase oder Müdigkeit – die Liste der Heuschnupfen-Symptome scheint endlos lang zu sein. Bei einigen Menschen führt der Heuschnupfen auch zu Husten, der von einem unangenehm kratzenden Hals ausgelöst wird. Mit ihm gehen oft auch Atembeschwerden einher, die sich in einigen Fällen zu allergischem Asthma entwickeln können.
Warum lösen Pollen Atemnot aus?
Pollen gelangen über die Schleimhäute in den Körper. Bei Heuschnupfen „wehrt“ sich das Immunsystem gegen das Allergen, in diesem Fall die Pollen, und schüttet zur Abwehr des vermeintlichen Feindes bestimmte Botenstoffe aus, wie zum Beispiel Histamin. Diese reizen die oberen Atemwege und führen zu den klassischen Anzeichen des Heuschnupfens.
Die Schleimhäute der unteren Atemwege sind ähnlich wie die der oberen aufgebaut. Wenn zum Heuschnupfen Husten hinzukommt, werden zusätzlich zur Nasenschleimhaut die Bronchien gereizt (sogenannter Etagenwechsel). Es kommt zu einer Bildung von zähem Schleim, wodurch sich die Atemwege verengen. Neben dem lästigen Husten, können auch ein Engegefühl in der Brust oder Atemnot auftreten. Bei diesen Symptomen ist Vorsicht geboten: Allergiker haben ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Die Anzeichen sind mögliche Hinweise auf allergisches Asthma und sollten von einem Arzt abgeklärt werden.
Oft tritt Atemnot nachts auf, da die Bronchien weniger geweitet sind als tagsüber. Die Betroffenen leiden dann doppelt: Sie haben nicht nur mit den gängigen Beschwerden der Pollenallergie, wie einer verstopften Nase und gereizten Atemwegen zu kämpfen, sondern auch mit Müdigkeit. Die daraus resultierenden Konzentrationsschwierigkeiten machen die einfachsten Dinge im Alltag nicht selten zu einer Herausforderung.
Was kann man gegen Heuschnupfen, Husten und Atemnot unternehmen?
Betroffene quälen sich häufig unnötig durch die Pollen-Zeit. Dabei ist es enorm wichtig, bei Heuschnupfen und Husten einen Arzt aufzusuchen. Bei konsequenter Behandlung einer Allergie können die Symptome gelindert und dadurch die Lebensqualität gesteigert werden.
Neben einer medikamentösen Behandlung ist die beste Methode, um Atembeschwerden oder anderen Symptomen vorzubeugen, das Allergen zu meiden. Bei Pollen ist dies aber nur schwer umzusetzen, da sie sich vom Frühjahr bis in den Sommer in der Luft befinden und hunderte Kilometer weit fliegen können.
Es gibt aber dennoch einfache Mittel und Tricks, um bei einer Pollenallergie die Atemwege zu schützen und als Heuschnupfen-Geplagter den Frühling zu geniessen:
- Regionale Pollenvorhersage im Auge behalten! So können Sie schnell herausfinden, welche Pollen gerade besonders stark vorkommen.
- Eine gesunde Ernährung ist vom Vorteil! Vitaminreiche Lebensmittel, besonders mit viel Vitamin C, gehören auf den Speiseplan. Dieses kann helfen, das überflüssige Histamin zu binden. Auf histaminreiche Nahrungsmittel wie Nüsse, Salami oder Käse sollten Sie hingegen verzichten.
- Sport treiben – auch während der Pollensaison! Regelmässiger Sport kann die Lungenfunktion stärken. Wenn Ihre Pollenallergie zu Beschwerden in den Atemwegen oder Asthma führt, sollten Sie das Training in ein Fitnesscenter oder in die Schwimmhalle verlegen.
- Fenster möglichst geschlossen halten! Die besten Zeitpunkte zu lüften sind früh morgens und vor dem Zubettgehen.
- Haare waschen! Pollen verfangen sich gerne im Haar. Deshalb ist es ratsam, täglich vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen.
- Textilien regelmässig reinigen! Waschen Sie Ihre Kleidung, Bettwäsche oder auch Vorhänge regelmässig und lassen Sie die Textilien nicht im Freien trocknen.
- Ab in den Urlaub! Wenn es die Zeit erlaubt, kann Urlaub am Meer oder im Hochgebirge für eine kleine Allergie-Pause sorgen. An diesen Orten gibt es weniger Pollen, die Atemnot auslösen können.
Die Symptome des Heuschnupfens wie Husten und Atemnot überschatten oft die Vorfreude auf den Frühling. Wichtig ist es, auf sich selbst zu achten und einen Arzt aufzusuchen. Ist einmal die richtige Therapie gefunden, können auch Allergiker unbeschwert und bestenfalls ohne Atemnot in die warmen Monate starten.