Natur
Bärlauch - interessante Heil- und Würzpflanze
Sie erhalten Infos darüber, was Sie beim Sammeln unbedingt vermeiden sollten.
Was Bärlauch so beliebt und interessant macht
Die Pflanze kommt in feuchten, schattigen Wäldern, an Rändern von Bächen und Flüssen vor. Essbar sind Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln. Die Hauptsammelzeit liegt zwischen März und Juni.
Bärlauchblätter sind die am meisten verwendeten Teile dieser Pflanze. Sie enthält viele gesundheitsfördernde Stoffe. Beispielsweise Flavonide, schwefelhaltige Verbindungen, Vitamin C und Provitamin A. Ausserdem die Mineralstoffe Calcium, Kalium und Magnesium sowie Eisen. Diese verschiedenen Inhaltsstoffe wirken z. B. Blutdruck senkend, Blut reinigend und verdünnend sowie desinfizierend und entschlackend. Als natürliches Antibiotikum und verdauungsförderndes Mittel ebenfalls gut geeignet.
Der Vorteil des Bärlauchs ist, dass er als Gewürz wie als Heilmittel einsetzbar ist. Die Pflanzen lassen sich im eigenen Garten als Zwiebeln oder Topfpflanzen anbauen. Sie gedeihen, wenn Sie sonnige Standorte vermeiden, einwandfrei und vermehren sich durch Selbstaussaat. So steht Bärlauch bei Bedarf jederzeit zur Verfügung. Beim Sammlen in der Natur gilt es, einige Dinge zu vermeiden und andere zu beachten. Dazu erfahren Sie gleich mehr!
Frisch gesammelt in der Natur - aber Achtung!
Im April ist Hochsaison für das Sammeln von Bärlauchblättern. Um sie ordnungsgemäss zu sammeln, sind etliche Dinge unbedingt zu beachten oder zu vermeiden. Es droht eine echte Gefahr! Die Bärlauchpflanze kann mit ähnlich aussehenden, leider hochgiftigen Pflanzen wie Herbstzeitlose oder Maiglöckchen verwechselt werden.
Erst einmal gilt es, das Nichtbeachten bestimmter Vorschriften zu vermeiden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es gekennzeichnte Gebiete, wo das Sammeln von Bärlauch verboten ist. Das sind z. B. Naturschutzgebiete oder Flächen, die um Naturschutzdenkmäler liegen. Vermeiden sollten Sie es, gegen Regeln des Naturschutzgesetzes zu verstossen. Zu beachten sind die diversen Waldschutzgesetze deutscher Bundesländer. Andererseits ist es empfehlenswert, die sogenannte Handstraussregel nicht zu missachten. Demnach sollten Sie beim Sammeln nur höchstens zwei Blätter pro Pflanze weg nehmen. Am besten mit den Fingern abzwicken, nicht einfach losreissen. Vermeiden Sie, die gesammelten Blätter offen zu befördern. Das Aroma bleibt am besten in einem geschlossenen Behälter erhalten. Vermeiden Sie es, die Blätter lange herum liegen zu lassen. Am besten gleich verarbeiten. In feuchtes Tuch gewickelt, bleibt das Gesammelte ein bis zwei Tage im Kühlschran frisch.
Verwechselungsgefahr und typische Erkennungsmerkmale beim Sammeln
Die Bärlauchpflanze wächst oft in der Nähe und zur gleichen Zeit wie die giftigen Doppelgänger Herbstzeitlose und Maiglöckchen.
Ein typisches Erkennungsmerkmal für Bärlauchblätter ist der Knoblauchgeruch, der stark bei deren Zerreiben entsteht. Vermeiden Sie trotzdem diesen Test, der gefährliche Folgen haben kann. Der beim Zerreiben der Blätter entstehende Knoblauchgeruch haftet noch länger an Fingern und Handflächen. Die daneben stehende Herbstzeitlose kann plötzlich nach Knoblauch riechen und das hochgiftige Kraut wandert womöglich als Bärlauchblatt ins Sammelgefäss. Vermeiden Sie es, Pflanzenteile zu sammeln, die Sie nicht einwandfrei als Bärlauchblatt oder Bärlauchblüte identifiziert haben. Folgende Unterscheidungsmerkmale können dabei helfen:
- Bärlauchblätter treiben einzeln aus dem Boden
- Maiglöckchenblätter kommen zu zweit aus dem Boden
- bei der Herbstzeitlosen umschliessen mehrere Blätter einen Stängel
- Bärlauchblätter sind unten matt und oben glänzend.
Beim Bärlauch sammeln unbedingt vermeiden
Grundsätzlich sollten Sie vermeiden, egal ob in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, gegen bestehende Gesetze oder
Richtlinien zu verstossen. Sammeln Sie nur dort, wo Sie sicher sind, sammeln zu dürfen. Reissen Sie nichts büschelweise heraus und sammeln Sie nur kleinere Mengen. Vermeiden Sie es, Pflanzen zu nehmen, die Sie nicht zweifelsfrei kennen. Vermeiden Sie den Verzehr solcher Pflanzen, die Sie nicht 100-prozentig als geniessbar beurteilen können. Vermeiden Sie jedes Risiko, bauen Sie, falls möglich, ihre eigene Bärlauchecke im Garten an! Damit vermeiden Sie Vergiftungen durch Verwechselung von Anfang an. Ausserdem können Sie bei Bedarf Blätter, Blüten und Wurzeln die ganze Saison über ernten.