BAUEN IM ALTER
Was ist zu beachten wenn man im Alter baut?
Bauen im Alter - was ist zu beachten?
Bauleute, die sich in der Phase der Familiengründung befinden, legen Wert auf eine kinderfreundliche Umgebung und räumliche Möglichkeiten zur Selbstentfaltung. Im Gegensatz dazu stellt das Bauen ab 50 ganz besondere Anforderungen an Eigentümer und Baufirmen.
Bauen ab 50 - verschiedene Gründe sprechen dafür
Vielleicht sind Sie über 50 Jahre alt und spielen mit dem Gedanken, ein neues Haus zu errichten. Häufig handelt es sich bei diesen Bauleuten um solche, die bereits vor Jahrzehnten eine Immobilie gebaut haben. Besonders liegt der Fokus eines solchen Bauvorhabens auf der Sicherheit für die Zukunft. Damit sind nicht allein finanzielle Aspekte gemeint: Die Unabhängigkeit von steigenden Mietkosten betrifft vor allem Bauleute, die sich bislang nicht als Eigentümer bezeichnen konnten. Vielmehr geht es bei Bauprojekten in der zweiten Lebenshälfte darum, den persönlichen Wohnraum an die individuellen und sich verändernden Bedürfnisse anzupassen. Gleichzeitig ermöglicht es die oft gegebene solide finanzielle Basis, Wohnträume zu verwirklichen, die im jüngeren Lebensalter nicht möglich waren. Mit Blick auf die Zukunft fragen Bauleute ab 50 häufig nach Bungalows. Wer der anstrengenden Planungsphase nach Möglichkeit ausweichen und Kosten sparen möchte, lässt sich von einem Bauunternehmen ein Fertighaus bauen. Nachfolgend finden Sie die vier wichtigsten Aspekte, die Sie beachten sollten, wenn Sie ab dem Alter von 50 Jahren den Bau einer Immobilie erwägen.
Wichtig im Alter: barrierefreies Wohnen
Wenn Sie im Alter den Bau einer Immobilie planen, legen Sie den Fokus auf die Errichtung einer barrierefreien Wohnmöglichkeit. Indem Sie das neue Haus gezielt planen und gestalten, gewährleisten Sie ein hohes Mass an Komfort und erhöhen die Chance, bis ins weit fortgeschrittene Alter selbstständig zu bleiben. Stufenlose Zugänge ermöglichen ein müheloses Betreten und Verlassen des Gebäudes, während breite Türen und Flure eine optimale Bewegungsfreiheit garantieren. Altersgerechte Badezimmer, die mit einer bodenebenen Dusche und Haltegriffen ausgestattet sind, erhöhen Ihre Sicherheit. Barrierefreies Wohnen betrifft darüber hinaus die Gestaltung des Gartens und weiterer zum Grundstück gehörender Flächen. So ist beispielsweise der Bau von kleinen Gartentreppen zu vermeiden, obwohl diese einen dekorativen Charakter haben. Wählen Sie ein Grundstück, das Sie entsprechend Ihren Ansprüchen pflegen können. Bedenken Sie, dass Sie in späteren Jahren möglicherweise eine externe Fachkraft mit der Gartenpflege beauftragen müssen. Je grösser der Garten Ihrer neuen Immobilie ist, desto erheblicher ist der Arbeitsaufwand, den Sie oder eine bezahlte Arbeitskraft leisten müssen.
Den Fokus auf Energieeffizienz legen
Die Energiepreise werden in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen. Gleichzeitig ist absehbar, dass der Gesetzgeber die bundesdeutschen Bauherren mehr als bisher in die Pflicht nehmen wird, eine energieeffiziente Immobilie zu bauen. Wenn Sie in der zweiten Lebenshilfe noch einmal das Wagnis eingehen wollen, ein Haus zu errichten, sollten Sie der Energieversorgung Ihres neuen Heims besondere Aufmerksamkeit widmen. Stellen Sie eine hervorragende Wärmedämmung Ihrer Innenräume sicher. Dadurch sparen Sie nicht nur Heizkosten, sondern sorgen auch für behagliche Wärme in den kalten Monaten.
Der Standort einer altersgerechten Immobilie
Der Lage Ihres Eigenheims kommt auch im Alter eine zentrale Bedeutung zu: Die Nähe zu wichtigen Einrichtungen wie Einzelhändlern, Ärzten und sozialen Diensten entlastet Sie im Alltag und erhält Ihre Selbstständigkeit. Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur und die Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen es Senioren, ohne eigenes Auto mobil zu bleiben. Wer sich vor dem Eintritt in den Ruhestand befindet, fragt sich zudem, ob der neue Wohnort die Anfahrt zum Arbeitsplatz erheblich verlängern wird. Das Finden eines Kompromisses aus Verkehrsanbindung, direkter Nähe zu wichtigen Einrichtungen des täglichen Bedarfs und erwarteten Baukosten ist schwierig und erfordert genaue Abwägungen. Diese nehmen Sie idealerweise im Kreise der gesamten Familie vor, da die Wahl Ihres zukünftigen Wohnorts beeinflusst, wie gut Sie für Ihre Angehörigen erreichbar sind. Die Möglichkeit, in der Nähe der Verwandtschaft zu leben, schafft ein Gefühl der Geborgenheit und erlaubt Ihnen eine andauernd aktive Teilhabe am Familienleben.
Die technische Ausstattung der Immobilie
Wenn Sie ein Eigenheim von Grund auf planen, ziehen Sie den späteren Einbau von technischen Hilfsmitteln in Erwägung, die Ihre Selbstständigkeit im Alter erhalten. Dazu zählen beispielsweise Treppen, die sich für die nachträgliche Ausstattung mit einem Lift eignen. Ebenso ist an einen angemessenen Schutz vor Einbrechern zu denken, die häufig die Wohnstätten betagter Menschen als Ziele für ihre kriminellen Aktivitäten auswählen. Moderne Alarmanlagen erhöhen das Sicherheitsgefühl und ermöglichen im Notfall schnelle Reaktionszeiten der Polizei. Mit Smart-Home-Technologien steuern Sie Fenster und Türen bequem per App und schliessen die Zugänge, falls Ihnen unterwegs einfällt, dass Sie dies beim Weggehen versäumt haben.
Wie finanzieren Menschen ab 50 ihr neues Eigenheim?
Früher war es für Menschen in der zweiten Lebenshälfte beinahe unmöglich, einen Baukredit zu erhalten. Der Grund dafür lag in der sogenannten europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die vorschrieb, dass Kreditnehmer das Darlehen zu ihren Lebzeiten vollständig tilgen mussten. Aufgrund der Haftungsregeln änderte an dieser Problematik auch ein solides finanzielles Polster nichts. Für die Banken gelten seit dem Jahr 2018 neue Leitlinien, was die Kreditvergabe für Senioren erleichtert. Im Zuge der Bonitätsprüfung kommt dem Lebensalter nun eine nachgeordnete Bedeutung zu, während Ihr Sachbearbeiter bei der Bank den Wert der neuen Immobilie und die wahrscheinliche Wertentwicklung stärker berücksichtigen muss. Ältere Darlehensnehmer bieten den Kreditinstituten zudem einige Vorteile, da sie beispielsweise über höhere Nettoeinnahmen und oft beträchtliche Ersparnisse sowie andere Sicherheiten verfügen. Haben Sie eine gute Bonität, steht einem kreditfinanzierten Bauprojekt wenig entgegen. Je näher Sie dem Ruhestand sind, desto höher sollten Sie Ihre anfängliche Tilgung ansetzen, um den Grossteil des Darlehens beim Renteneintritt zurückgezahlt zu haben. Sofern Sie bereits im Besitz einer Immobilie sind, können Sie diese vor dem Beginn des Neubauprojekts gewinnbringend verkaufen; alternativ vermieten Sie das Objekt. Dadurch generieren Sie einerseits konstante Mieteinnahmen, andererseits bieten Sie Ihrer Bank zusätzliche Sicherheiten für ein Immobiliendarlehen.
Ein Neubeginn ist immer auch ein Loslassen
Wenn Sie in der zweiten Lebenshälfte ein Haus bauen, spielen nicht nur praktische und finanzielle Überlegungen eine Rolle. Ebenso sind emotionale Aspekte von Bedeutung, denn mit der Entscheidung für ein neues Eigenheim an einem anderen Wohnort betreten Sie unbekanntes Terrain. Sie geben lieb gewonnene Gewohnheiten und Sicherheiten auf, während Sie gleichzeitig in eine neue Lebensphase aufbrechen. Lassen Sie den emotionalen Aspekten genügend Raum in der Planungsphase, um bald ein Eigenheim zu besitzen, in dem Sie sich in den nächsten Jahrzehnten rundum wohlfühlen.
Fazit - so wird das Bauprojekt ab 50 zum Erfolg
Der Neubau eines Eigenheims in der zweiten Lebensphase stellt besondere Anforderungen an die Planung. Schaffen Sie sich einen barrierefreien Wohnraum, der Ihre Mobilität und Selbstständigkeit bis ins hohe Alter gewährleistet. Berücksichtigen Sie die emotionalen Auswirkungen, die das Verlassen des bekannten Heims mit sich bringt, und stellen Sie sicher, dass Ihre Angehörigen Ihren Wohnort mit möglichst wenig Aufwand erreichen können.