Toxische Beziehung
Beziehung am Ende? Ausreden der ewig Bleibenden
Für eine funktionierende Beziehung muss jeden Tag etwas getan werden
Die Schmetterlinge tanzen Polka. Der Himmel hängt voller Geigen. Dieses Mal ist es die grosse und tatsächlich bleibende Liebe. Der Alltag kehrt ein und die ersten Gewitterwolken ziehen auf. Die Streitereien häufen sich. Respektlosigkeit und leere Versprechen gehen Hand in Hand. Es ändert sich jedoch nicht. Im Gegenteil es wird immer schlimmer. Ein Grund, warum Paare sich nicht trennen, sind in allererster Linie die minderjährigen Kinder. Allzu oft halten die Kinder gar für familiären Machtspiele her. Die Paare wollen es gemeinsam miteinander aushalten, bis die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt. Die gemeinsam erworbene Immobilie, der schön gewachsene Hausstand und die Angst vor Unterhaltungszahlungen, welche schwer zu stemmen sind, halten die Paare zusammen. Familiäre Verpflichtungen werden miteinander erfüllt. Freizeit gemeinsam als Paar findet nicht mehr statt. Eine sexuelle Anziehung gibt es schon lange nicht mehr. Die Schlafzimmer werden oftmals getrennt. Das Paar hat all die Jahre schlichtweg vergessen, etwas für die gemeinsame Partnerschaft zu tun. Der Alltag mit den Kindern, das Berufsleben und weitere Verpflichtungen innerhalb der Familie haben den Zauber zwischen Mann und Frau zum Erlöschen gebracht.
Lieber eine kaputte Beziehung als Alleinsein
Umso älter die Menschen werden, um so grösser wird die Angst vor dem Alleinsein. Die Vorstellung ohne Partner abends und an den Wochenenden alleine zu sein, hält das Paar unweigerlich zusammen. Gewohnheit heisst das Couchkissen. Lieber gemeinsam, ohne Gefühle und ohne tiefe Gespräche, als in ein leeres Haus oder Wohnung zu kommen, in dem das Fernsehgerät zur alleinigen Unterhaltung läuft. Unglückliche Partnerschaften leben von dieser liebgewonnen und gleichzeitig toxischen Gewohnheit. Angst vor der Einsamkeit halten Paare stillschweigend zusammen. Die Vorstellung von vorne anzufangen löst Ängste und teils Panik aus. Gedankenspiele Freunde zu verlieren und alleine dazustehen, führen dazu, lieber alles beim alten zu lassen und keine tiefgreifende Entscheidung für ein neues Leben zu treffen. Mit einer Trennung verändert sich der gemeinsam gewachsene Freundeskreis. Die Freunde distanzieren sich und schliessen sich einem Teil des Paares an oder trennen sich vollständig von dem bis dato befreundeten Paar. Ohne Veränderungen im Freundeskreis findet eine Trennung kaum statt. Der Freundes- und Bekanntenkreis zerfällt. Wer möchte dies schon? Eine Veränderung des sozialen Umfeldes wird als beklemmend empfunden.
Abhängigkeiten in der Beziehung
Neben der finanziellen Abhängig ist die psychische Abhängig nicht zu unterschätzen. Ein Phänomen, welches vor allem Frauen widerfährt liest sich wie in einer Seifenopfer. Trotz dass der Mann eine Affäre hat, wird in der Partnerschaft geblieben. Es wird still oder laut bzw. im Wechsel beides gelitten. Die Hoffnung bleibt, dass er die andere Frau eines Tages verlässt. Zu gross ist die entstandene Abhängigkeit. Die Angst, als Alleinerziehende oder als Single wieder neu anzufangen, ist zu gross. Das Gefühl, ohne den Partner nicht mehr Leben zu können, hält diese Frauen gefangen. Sie lassen es gar zu, dass der Partner zwischen Geliebter und Ehefrau oder Partnerin hin- und herspringt. Er kann sich nicht entscheiden bzw. sieht, dass er beide Frauen haben kann. Aufgrund der psychischen Abhängigkeit wird die Frau handlungsunfähig und hofft von Frühling, Sommer über den Herbst bis in den Winter, dass sich etwas verändert. In der Zwischenzeit wird der Partner immer respektloser und führt sein Eigenleben ohne aus der Paarbeziehung offiziell zu treten. Umgekehrt ist es nicht anders, der Ehemann hofft, dass die Frau sich wieder besinnt und das bisherige Leben wieder weiterführt. Sie sollte doch mal auf Reisen gehen und wieder "normal" zurückkommen. Die Gewohnheit übermannt jede Vernunft. Die Hoffnung stirbt bekanntlich oftmals zuletzt.
Schuldgefühle tragen eine kaputte Beziehung
Die gemeinsamen Jahre in guten und in schweren Zeiten verbinden. Der Job wurde aufgegeben, gemeinsam wurden finanzielle und gesundheitliche Krisen überstanden. Die Zeiten, in denen durch dick und dünn gegangen wurde, haben einerseits zusammengeschweisst und durchaus ausgelaugt. Das starke Flackern der Liebe und die innigen Gefühle füreinander sind auf einer Seite nicht mehr vorhanden. Die Vorstellung, dass die Partnerin oder der Partner leiden würden, lösen das weitere Verweilen zu Hause aus. Lieber in der kaputten Partnerschaft bleiben, als mit einem schlechten Gewissen zu gehen und sich zu quälen. Dabei wird durch dieses Verhalten dem anderen Partner mehr geschadet als geholfen. Beide Seiten haben keine Chance mehr sich persönlich weiterzuentwickeln bzw. eine neue Liebe ins Leben zu lassen. Der Partner, welcher spürt, dass er oder sie nur aus Schuldgefühlen heraus bleibt, spürt diese Tatsache. Haben Sie sich in den 6 häufigsten Gründe vielleicht wieder gefunden?