Chosen Family: Glücklich ohne Blutsverwandtschaft

Mit Chosen Family werden Freunde zur Familie. Das neue Lebensmodell der Wahlverwandtschaft erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Wahlverwandtschaft
Wahlverwandtschaft (Bild: iStock)

Chosen Family als echte Alternative

Freunde kann sich jeder aussuchen, doch die Familie nicht. Die klassische Familie aus Vater, Mutter und Kinder, das Patchwork-Modell wird durch die Wahlfamilie ergänzt. Die Wahlfamilie ist eine neue Form, nicht alleine zu leben und sich zugehörig zu fühlen. Diese neue Lebensform sorgt für mehr Nähe und erzeugt ein gegenseitiges Verständnis. Ab wann der Zeitpunkt gewählt wird, wenn Freunde oder Nachbarn zur Wahlverwandtschaft werden, ist eine individuelle Entscheidung. Ein gewichtiger Grund für die Entscheidung, eine Chosen Family zu gründen hängt von dem gewachsenen gegenseitigen Vertrauen ab. Die Intensität des Miteinanders führt eines Tages dazu, dass aus Freunden eine Familie wird. Es wird gegenseitige Unterstützung erfahren und sich regelmässig getroffen. Nicht automatisch wird eine Chosen Family dadurch pflegeleichter. Der Vorteil liegt jedoch auf der Hand, diese Form der Familiengründung kann, wie der Name schon sagt, ausgewählt werden. Die Qualität der bisherigen Verbindung entscheidet darüber, ob sich eine Chosen Family wunschgemäss bilden lässt.

Das Grundbedürfnis nach Sicherheit

Menschen haben ein Verlangen sich geborgen und sicher zu fühlen. Die politische Lage weltweit wird unsicherer, Freunde kommen und gehen, der Arbeitsplatz wackelt und das Vertrauen in Medien und Institutionen schwindet immer mehr. Diese Wahlfamilie erscheint wie ein sicherer Hafen. Die Gründe, warum Menschen sich für die Chosen Family entscheiden sind vielfältig. Die Blutsverwandten sind gestorben oder es kam zum Bruch. Eine der häufigsten Gründe, warum Wahlfamilien gewählt werden. Wie Freundschaften gepflegt werden wollen, bedarf es eines intensiveren Umganges mit der Chosen Family. Ein flüchtiges Kommen und Gehen wird kaum die Erwartungen an die Form der Wahlfamilie erfüllen. Es wird ein gleichwertiger Familienersatz gesucht. Vor allem Alleinlebende sehen in der Chosen Family einen gleichwertigen Ersatz. Trotzdem bleibt der Wert der traditionellen Familie ungebrochen. Die Chosen Family sieht sich als ergänzendes Lebensmodell. Ein wirklicher Ersatz für die klassisch orientierte Familie kann die Wahlverwandtschaft letztlich nicht bieten. Die Beteiligten treffen die Entscheidung für die Wahlfamilie freiwillig. Automatisch lässt sich schnell vermuten, dass diese Bindungsform sich schneller trennen könnte. In der Realität lässt sich kein roter Faden ziehen. So kann nur von Mutmassungen gesprochen werden.

Glücklicher ohne Blutsverwandtschaft?

Eine pauschale Antwort wird es auf diese Frage kaum geben. Es hat sich gezeigt, dass der Chosen Family lt. Studien die Dauerhaftigkeit durchaus fehlen kann. Eltern, welche die bedingungslose Liebe leben, lassen ihre Kinder seltener Fallen, wenn es grosse Schwierigkeiten gibt. Diese Form der Liebe wird sich in der Chosen Family seltener finden lassen. Die Menschen öffnen sich auf jeden Fall gegenüber dieser Lebensform. Ein gutes Zeichen, denn nicht jeder Mensch hat eine Familie oder kann sich auf diese verlassen. Die biologische Familie, oder auch Herkunftsfamilie genannt, bilden die Blutlinie. Eine glückliche Form der Chosen Family zu leben ist möglich. Vor allem die queeren Communitys öffnen sich schneller gegenüber diesem neuen Lebensmodell. Liebe und die damit verbundene Verantwortung wird zügig als Wahlfamilie verstanden. Die ausgewählte Familie wird als unterstützendes System verstanden. Findet eine Trennung zur biologischen Familie statt, ergänzt die Wahlfamilie das gelebte System. Blut ist dicker als Wasser. Ein Spruch, welcher den Unterschied aufzeigt, wenn es darum geht, dass die Familie egal was kommt, zusammenhält. Doch in der Realität ist genau dies nicht immer der Fall. Freunde treten dann an die Stelle der Familienmitglieder, welche die notwendige Unterstützung untersagt haben. Es sollte so sein, dass die Familie bedingungslos da sein sollte, doch in der Praxis sieht es immer wieder ganz anders aus.

Der innere Kreis

Die Wahlfamilie bildet den neuen inneren Kreis. Es findet ein gegenseitiges Unterstützungssystem statt, welches aufgebaut wird. Gleichgesinnte helfen sich untereinander und sind bedingungslos füreinander da. Ein Prozess, welcher in aller Regel über Jahre entsteht. Die Chosen Family kann aus:

  • Freunden
  • Gemeinschaften
  • Nachbarn
  • Gruppen/Vereinen

der unterschiedlichsten Formen entstehen. Wichtig ist, dass gleichgesinnte Menschen zueinander finden, welche bereit sind loyal und aufrichtig füreinander einzustehen. Jeder entscheidet für sich, ob ein Eintreten in die Chosen Family mit gutem Gefühl und ohne Erwartungsdruck möglich ist.


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