Dem alternden Gehirn auf der Spur

Ein 102-Jähriger aus Belgien erhielt im Februar 2012 eine Aufforderung, sich in Kürze für die Vorschule anzumelden. Was er auch tat.
Man hat nie ausgelernt!
Man hat nie ausgelernt!

Ein Jahr zuvor promovierte Gerrit Deems, ein 89-jähriger Doktorand aus Holland, erfolgreich in Theologie an der Universität Nijmengen. Beide Ereignisse veranschaulichen unsere Überzeugung: Man hat nie ausgelernt! Wir profitieren, wenn wir die eigenen Fähigkeiten und das Wissens ständig erweitern und uns neuen Herausforderungen stellen. Auch aus wissenschaftlicher Sicht steht fest: Die Plastizität unseres Gehirns, d.h. dass sich das Gehirn entsprechend unserer Aktivitäten verändert, bleibt bis ins hohe Alter erhalten. Zahlreiche Befunde zeigen, dass Angebote für das gemeinsame Trainieren kognitiver Fähigkeiten eine hochwirksame Möglichkeit sind, dem kognitiven Abbau entgegen zu wirken und die Hirnzellen in Schwung zu halten. Zum Glück muss dies nicht mit solch drastischen Massnahmen wie einem Wiedereinstieg in die Schule oder dem Verfassen einer Doktorarbeit einhergehen. 

Gute kognitive Trainingsangebote bieten eine Vielzahl verschiedener Übungsaufgaben. Ähnlich wie bei einem Muskel, können wir damit verschiedene Hirnfunktionen durch gezielte Übungen kräftigen und fit halten. Denn wenn wir unser Gehirn nur einseitig trainieren, ist dies so als ob wir nur einen Muskel in Körper trainieren würden. Das will heissen, dass wir nicht nur mit Sudokuspielen und Kreuzworträtseln das Gehirn stimulieren, sondern ein variationsreiches Angebot zur Unterstützung unserer kognitiven Gesundheit nutzen sollten. In anderen Worten: Unser Gehirn liebt Abwechslung und Herausforderung!

Ein weiterer Faktor, der in solchen geführten Angeboten stark zum Tragen kommt, ist der soziale Kontakt und der wertvolle Austausch untereinander. Zu hören, wie es andere erleben und Erfahrungen auszutauschen, ermutigt und inspiriert. Sind Sie früher nur zum Lernen gerne in die Schule gegangen, oder – so wie ich - auch um die Schulfreunde zu treffen? Und auch hier bestätigt die Wissenschaft diese Aussage: man ist leistungsbereiter und motivierter, wenn man in einer Gruppe trainieren kann. 

Geführte Kursgruppen für die Unterstützung kognitiver Fitness sind somit dem ständig wachsenden Online-Angebot überlegen. Und gerade im Alter ist es gar nicht abwegig, sich zu entscheiden, nochmals die Schulbank zu drücken, um Neues zu lernen, gemeinsam zu trainieren und sich mit neuen Bekanntschaften auszutauschen. Oder anders ausgedrückt: Man hat nie ausgelernt!

Synapso, die Fachstelle für Lernen und Gedächtnis der Universität Bern, hat sich diesem lebenslangen Lernen und dem Überprüfen und Entwickeln wirksamer Gedächtnisaufgaben und -strategien verschrieben. Unsere Vision ist es, das Wissen aus der Lern- und Gedächtnisforschung anwendbar zu machen und dieses in Form interessanter Kurs- oder Übungsangebote weiterzugeben. Alle unserer vielseitigen Angebote für Leute ab 50 Jahren werden von erfahrenen Fachpersonen der Universität durchgeführt: Neben den regelmässigen Vormittagskursen und Übungstreffen "Gemeinsam gegen die Vergesslichkeit" bieten wir auch Abendevents „Faszination Gehirn“ und aktive Nachmittage „SpazierLerngang“ an. Und wer zu müde und schwach ist für einen externen Kurs bei uns, kann ganz einfach einen unserer kompetenten „Hirn-Coachs“ buchen und bequem zuhause trainieren und Fragen beantwortet bekommen.

Wir würden uns freuen, Sie an einer unserer Veranstaltungen begrüssen zu dürfen! Bei Fragen oder Anliegen können Sie uns jederzeit kontaktieren.

Weitere Informationen:

Synapso – Fachstelle für Lernen und Gedächtnis
Gesellschaftsstrasse 49
3012 Bern


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