Demenz: Aktive Massnahmen zur Demenzprävention

Demenz stellt eine ernsthafte Gesundheitsherausforderung dar. Im folgenden Artikel stellen wir effektive Massnahmen zur Demenzprävention vor.
Demenz: Aktive Massnahmen zur Demenzprävention
Geistig fit bleiben (Bild iStock)

Demenz - was ist das eigentlich?

Dementia wird nicht als eigenständige Krankheit betrachtet, sondern eher als ein Syndrom beschrieben. Dieser Begriff wird von Ärzten für eine Gruppe spezifischer Symptome verwendet. Charakteristische Anzeichen einer Dementia sind:

  • Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
  • Probleme bei Kommunikation und Sprache
  • Eingeschränkte Denkfähigkeit
  • Ungewöhnliches Verhalten oder psychische Instabilität
  • Veränderte Wahrnehmung und Orientierungsschwierigkeiten

Wenn diese Symptome über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten anhalten und sich verschlimmern, spricht man oft von einem 'demenziellen Syndrom', im Volksmund einfach 'Demenz' genannt. Verschiedene Krankheiten können die Ursache für die Symptome und somit für die Demenz sein. Diese werden als 'Demenzformen' bezeichnet, wie zum Beispiel die Alzheimerdemenz oder vaskuläre Dementia.

Präventive Massnahmen zur Demenzprävention

1. Soziale Kontakte und Aktivitäten pflegen

Soziale Aktivitäten tragen nachweislich dazu bei, Ihr Demenzrisiko zu senken. Wenn Sie sich regelmässig mit anderen Menschen austauschen, fordern Sie Ihr Gehirn auf besonders vielfältige Weise und halten es in Schwung. Es ist bekannt, dass die Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten wie Gruppenveranstaltungen, Freiwilligenarbeit oder einfach regelmässigen Treffen mit Freunden und Familie nicht nur Ihr soziales Netzwerk stärkt, sondern auch Ihre kognitive Gesundheit fördert. Die Forschung hat gezeigt, dass geistige Anregung durch Gespräche, gemeinsame Problemlösung und den Austausch von Ideen und Erfahrungen zur Aufrechterhaltung Ihrer Gehirnleistung beiträgt.

Je mehr Sie unter Leute gehen und sich gemeinschaftlich einbringen, desto grösser ist Ihre Chance, auch im Alter geistig fit zu sein. Darüber hinaus wird angenommen, dass soziale Interaktionen Stress reduzieren können, was wiederum einen positiven Effekt auf das Gehirn hat und Ihr Risiko für die Entwicklung einer Dementia verringert. Ebenso wichtig ist es, dass soziale Aktivitäten oft mit körperlicher Aktivität einhergehen, wie beim Tanzen, Wandern oder Sport, was zusätzlich das Demenzrisiko senken kann.

2. Geistig fit bleiben

Wer in Beruf und Freizeit geistig rege ist, hat ein geringeres Risiko, später mit einer Dementia zu leben. Das aktive Engagement in mental fordernden Aktivitäten kann wesentlich dazu beitragen, die kognitiven Fähigkeiten zu stärken und zu erhalten. Bis weit ins Rentenalter können diverse Aktivitäten dazu beitragen, um ein gutes Gedächtnis zu bewahren. Dies können sein:

  • kulturelle Aktivitäten
  • mathematische Knobeleien
  • kreative Hobbys

Darüber hinaus kann das Erlernen neuer Fähigkeiten, wie das Erlernen einer neuen Sprache oder das Spielen eines Musikinstruments, ebenfalls positive Auswirkungen auf die Gehirngesundheit haben.

Selbst bei täglichen Routinetätigkeiten lässt sich das Gehirn effektiv trainieren. Geistige Flexibilität wird beispielsweise durch das Lösen von Kreuzworträtseln, das Spielen von Strategiespielen oder auch durch bewusste Änderungen in der täglichen Routine gefördert. Auch scheinbar einfache Aufgaben, wie das Ausprobieren neuer Rezepte oder das Planen von Reiserouten, tragen zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bei.

Es ist vorteilhaft, mit solchen Aktivitäten möglichst früh zu beginnen. Studien zeigen, dass Menschen, die in jungen Jahren beginnen, ihr Gehirn regelmässig herauszufordern, im Alter häufiger von einer besseren mentalen Fitness profitieren. Dies unterstreicht die Bedeutung eines lebenslangen Lernens und einer aktiven geistigen Beschäftigung als präventive Massnahme gegen kognitive Beeinträchtigungen und Demenz.

3. Ausgewogene Ernährung für Gehirn und Körper

Die mediterrane Ernährung wird zunehmend mit einem Schutz vor Alzheimer und anderen Demenzformen in Verbindung gebracht. Ein reichhaltiger Verzehr von Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl und Vollkornbrot ist daher für Sie empfehlenswert. Schweinefleisch und Milchprodukte, insbesondere fettreicher Käse und Butter, sollten hingegen nur in kleiner Menge von Ihnen konsumiert werden. Eine solche Ernährungsweise macht in der Regel die Einnahme zusätzlicher Präparate wie Vitamine, Folsäure oder Fischöl überflüssig. Interessanterweise gibt es Hinweise darauf, dass Curcuma sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit älterer Menschen auswirken könnte, obwohl es in Studien nicht nachweislich den Verlauf einer Alzheimerdemenz beeinflusst.

Ergänzend dazu zeigen Studien, dass der regelmässige Konsum von Nüssen, Hülsenfrüchten und ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Fisch und Olivenöl vorkommen, ebenfalls förderlich für Sie sein kann. Der moderate Genuss von Rotwein, ein weiteres Merkmal der mediterranen Küche, wird aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften diskutiert, wobei Sie einen übermässigen Alkoholkonsum vermeiden sollten. Ausserdem ist es wichtig, dass Sie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherstellen, vorzugsweise in Form von Wasser und ungesüssten Tees.

4. Körperliche Aktivitäten halten das Gehirn fit

Körperliche Aktivität trägt wesentlich zum Wohlergehen bei und hält das Gehirn fit. Dies ist nicht allein für die jüngere Generation wichtig. Auch ältere Menschen profitieren von regelmässigem Sport, selbst wenn sie bisher wenig Augenmerk daraufgelegt haben. In vielen Gemeinden gibt es ein breites Spektrum an Sportangeboten, die speziell auf ältere Menschen zugeschnitten sind, angefangen bei sanftem Yoga bis hin zu Wassergymnastik und speziellen Fitnessprogrammen für Senioren. Es ist zudem bedeutend, Bewegung als festen Bestandteil des täglichen Lebens zu etablieren.

Für den Gang zum Briefkasten ist kein Auto nötig - eine kleine Gehstrecke bietet sich ideal an, um sich körperlich zu betätigen. Auch Tätigkeiten wie Gartenarbeit, Treppensteigen statt den Aufzug zu nutzen oder kleinere Einkäufe zu Fuss zu erledigen, tragen zu einer erhöhten körperlichen Aktivität bei. Regelmässige Bewegung kann das Risiko für zahlreiche Alterskrankheiten verringern, die Flexibilität und Muskelkraft erhöhen und hat positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit. Letztendlich verbessert sie die Lebensqualität im Alter erheblich.


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