Schönheit
Deshalb kann Stress Haarausfall bewirken
Die Ursachen für Haarausfall können sehr vielfältig sein. Nicht selten ist der Haarverlust durch Stress bedingt, der bekanntlich auf die Psyche zurückwirkt.
Ab wann spricht man von Haarausfall?
Ein täglicher Haarverlust beim Kämmen ist noch kein Grund zur Sorge und sogar normal. Fast jeder Mensch mit gesundem Haarwuchs verliert am Tag bis zu einhundert Haare und etwa die gleiche Zahl wächst auch wieder nach. Liegt die Zahl der verlorenen Haare jedoch deutlich höher, spricht man von Haarausfall, medizinisch Effluvium.
Im Laufe des Lebens davon betroffen sind etwa ein Drittel aller Männer, aber eben auch jede zehnte Frau. Die häufigste Ursache für einen massiven Verlust an Kopfhaar ist erblich und hormonell bedingt. In diesem Fall spricht der Fachmann von einer androgenetischen Alopezie. In diesen Fällen sind die Haarwurzeln genetisch bedingt empfindlich gegen Testosteron. Haarausfall kommt jedoch auch in weiteren Ausformungen vor und die Ursachen sind nicht immer geklärt.
Welche Formen von Haarausfall gibt es?
- androgenetischen Alopezie
- Alopezia arreata (kreisrunder Haarausfall)
- diffuser Haarverlust, darunter fällt Haarverlust durch starken Stress
- Haarverlust durch Medikamente
Welche Ursachen können vorliegen?
Die Häufigkeit von Haarausfall liegt genau in der aufgelisteten Reihenfolge vor, wobei die Ursachen oftmals diffus sind und sich vermischen können. Bei Alopezia arreata, bei dem sich auf dem Kopf kreisrunde kahle Stellen bilden, werden als Ursachen ein gestörtes Immunsystem oder eine Erkrankung der Psyche vermutet.
Diffuser Haarverlust kann ebenfalls verschiedene Ursachen haben. Zu nennen sind hier Funktionsstörungen der Schilddrüse, Mangelerscheinungen beispielsweise durch Fehlernährung oder Infektionen. Auch Hormonumstellungen im Körper nach einer Geburt oder in den Wechseljahren können bei Frauen ursächlich sein.
Weniger bekannt ist, dass eine ganze Reihe an Medikamenten zu Haarausfall führen können. Am deutlichsten wird das bei einer durch Krebs bedingt durchgeführten Chemotherapie. Es gibt jedoch auch andere Medikamente, die zu Haarausfall führen können. Deshalb haben wir diese Form des Haarausfalls hier auch gesondert genannt.
Welche Medikamente können das sein?
- Heparin
- Methylphenidat
- Valproinsäure
- Allopurinol
- Clofibrat
Der stressbedingte Haarverlust
Der stressbedingte Haarverlust kommt zwar nicht so häufig vor, aber letztlich spielt Stress bei jeder Erkrankung des Körpers und der Psyche eine Rolle und kann nicht nur Ursache, sondern auch Folge sein. Beginnen wir trotzdem mit der guten Nachricht.
Wenn anhaltender Stress die Hauptursache für einen Haarausfall ist, ist der Haarverlust anders als bei anderen Formen des Haarausfalls umkehrbar. Das bedeutet, wenn der Stress nachlässt, wachsen auch die Haare wieder nach.
Der genaue Mechanismus, warum anhaltender Stress zu Haarausfall führt, ist noch nicht geklärt. Vermutlich wird die Konzentration bestimmter Botenstoffe am Haarfollikel erhöht und setzt Entzündungen in Gang.
Welche Therapieansätze gibt es?
Bei diffusem Haarausfall muss jede erfolgreiche Therapie bei den Ursachen ansetzen. Hormonmangel kann beispielsweise durch die Gabe von Hormonen ausgeglichen werden.
Mangelerscheinungen lassen sich über eine Ernährungsumstellung oder durch die Gabe von Präparaten wie etwa Eisen beheben. Bei einem medikamentös bedingten Haarverlust muss das entsprechende Medikament abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden. Stressbedingter Haarausfall hingegen lässt sich nur abstellen, indem Stress vermieden oder deutlich eingedämmt wird.
Wie Sie Stress abbauen können
Stress abbauen lässt sich durch eine ganze Reihe von Massnahmen. Das können sportliche Aktivitäten, kreative Tätigkeiten und angenehme soziale Kontakte sein. Stressabbau gelingt individuell sehr verschieden. Die wichtigsten von allen Massnahmen sind jedoch ausreichend Ruhepause.
Dazu gehören ein sinnvolles Zeitmanagement und klar strukturierte Tage. Sie sollten in jedem Fall Zeitdruck abbauen und ausreichend schlafen. Eine gesunde Ernährung und eine Reihe von Entspannungstechniken kann ebenfalls beim Stressabbau helfen. Bekannt und erwiesenermassen erfolgversprechend sind autogenes Training, eine Atemtherapie oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
Akupunktur und eine Bachblütentherapie können ebenfalls hilfreich sein. Gute Methoden für den Stressabbau sind auch Yoga oder andere Formen der Meditation sowie Kampfsportarten wie Tai-Chi. Manche Krankenkassen sind durchaus offen, ihre Mitglieder bei der Aneignung solcher Methoden finanziell zu unterstützen.
Sorgen Sie sich nicht so sehr
Sorgen Sie sich nicht so sehr, denn Stress manifestiert sich letztlich in der Psyche. Zudem gibt es eine Reihe von Massnahmen und auch Präparaten, die den Haarwuchs unterstützen können. Massagen der Kopfhaut beispielsweise regen das Haarwachstum an. Packungen mit Olivenöl oder Kaffeesatz sind alte Hausmittel, die förderlich sein können.
Vermeiden Sie aggressive Shampoos. Ein Shampoo sollte zudem keine Silikone enthalten und frei von Sulfaten sein. Manchmal hilft auch die Einnahme von Biotin, Thiamin, Zink oder Pantothensäure. Die Wirkung aller Mittel und Massnahmen gegen Haarausfall entfaltet sich nicht sofort. Bleiben Sie ruhig und geduldig, vor allem mit sich selbst. Dann gelingt der Stressabbau und Ihre Haare sollten nach zwei bis drei Monaten wieder wachsen.