Sprachreisen für die Generation 50plus boomen

Die Anzahl der über 50-jährigen Teilnehmer stieg in den letzten drei Jahren um 75 Prozent, wie eine Erhebung von EF Education First ergab.

50plus – immer mutiger, wenns um Sprachferien geht.

In den letzten Jahren haben immer mehr "Best Agers" und Senioren Sprachaufenthalte für sich entdeckt.

So stieg die Anzahl der über 50-jährigen Teilnehmer zwischen 2013 und 2015 um 75 Prozent. Darunter befinden sich zunehmend Bildungsreisende, die mit 70 oder 80 Jahren noch das Abenteuer Sprachaufenthalt wagen und diesen in teilweise weit entfernten Regionen absolvieren.

"Wir sind selbst überrascht über das hohe Interesse an Sprachaufenthalten in dieser Altersgruppe", erklärt Jennifer Hipfl, Geschäftsführerin von EF in der Schweiz. "Bei EF sind wir aber gut auf den neuen Trend vorbereitet. Unsere Fokusschulen für Erwachsene gehen in den Kursen und bei den Freizeitaktivitäten gezielt auf die Bedürfnisse von Best Agers ein. Auf Malta bieten wir zudem spezielle 50-plus-Sprachkurse an."

Zunächst waren es vor allem die 18- bis 30-Jährigen, die im Ausland eine neue Sprache lernen wollten, gefolgt von den 30- bis 50-Jährigen. Inzwischen ist der Trend auch bei den über 50-Jährigen angekommen.

Die Anzahl Buchungen hat sich in dieser Altersgruppe innerhalb von nur fünf Jahren verzwanzigfacht. Und anders als bei den jüngeren Sprachschülern, wo der Anteil an Frauen weit überwiegt, präsentiert sich die Geschlechterverteilung in der Kategorie 50 plus nahezu ausgeglichen.

Bei den Reisezielen bevorzugen die über 50-Jährigen Grossstädte, Kultur und Sonne. Mit Abstand am beliebtesten sind Malta und London, gefolgt von Manchester, Kapstadt, Singapur, Miami, Paris und Rom. Die Gründe für den Anstieg bei den über 50-Jährigen sind rückblickend einfach zu erklären.

Zum einen verfügt die Generation über die nötigen finanziellen Mittel. Zum anderen haben die Best Agers und Senioren vermehrt den Wunsch etwas zu erleben, ihre Traumziele zu erkunden und interessante Leute kennenzulernen, ohne hierfür alleine reisen zu müssen. Zudem möchten immer mehr Erwachsene (auch unter 50 Jahren) ihre Ferien sinnvoll nutzen und sich nebenbei noch weiterbilden.

Man ist nie zu alt zum Reisen, das beweist Ruth Schrade aus Lugano. Sie reiste 2015 für drei Monate nach Honolulu, um dort Englisch zu lernen und sich auf die Spuren ihrer Lieblingsserie "Hawaii Five-O", genauer gesagt des Originals aus den 60er-Jahren, zu begeben.

"Die meisten Sprachschüler waren viel jünger als ich, aber ich habe sehr gute Bekanntschaften geschlossen", meint Ruth Schrade zu diesem einzigartigen Erlebnis. "Ich stehe noch heute mit einigen in Kontakt." Der Sprachaufenthalt hat der aufgeweckten Rentnerin so gut gefallen, dass sie Ende 2016 oder Anfang 2017 noch ein weiteres Mal für einen Sprachaufenthalt nach Hawaii reisen möchte.