Diese Mehrbelastungen kommen auf Sie zu

Wer sein ganzes Berufsleben lang aktiv war und regelmässig und hart gearbeitet hat, freut sich danach zurecht auf - oder über den verdienten Ruhestand.
Im Alter können zusätzliche Belastungen auftreten.
Im Alter können zusätzliche Belastungen auftreten. – (Bild von JetalProduções auf Pixabay)

Gerade in heutigen Zeiten mit Inflation und einem sinkenden Rentenniveau kann es allerdings in vielen Fälle auch sehr herausfordernd sein, gut und ohne grosse Einschränkungen den eigenen Alltag zu bestreiten. Dazu kommt der verständliche Wunsch, die verfügbare Freizeit auch mit schönen Aktivitäten zu füllen. Hier erfahren Sie, welche Aufwendungen vor allem im Alter vermehrt auf Sie zukommen und wie Sie bestimmte Kostenfallen umgehen können.

Steuern und Versicherungen

Durch den Übergang in den Ruhestand fallen für bisherige Arbeitnehmer einige Fixkosten weg. So ist es nicht länger nötig, in die Rentenkasse einzuzahlen. Auch Fahrtkosten für den Weg zur Arbeit oder Aufwendungen für teure Dienstkleidung und ähnliche Faktoren belasten das eigene Konto nicht länger. Die Rente muss jedoch ebenfalls als Einkommen versteuert werden. Wie hoch diese Kosten sind, hängt vor allem vom eigenen Steuersatz und dem Jahr des Renteneintritts ab.

Eine Befreiung gibt es nur, wenn die jährliche Bruttorente unter dem aktuellen Grundfreibetrag liegt. Dieser wurde 2024 auf 11.604 Euro pro Person angehoben. Hinzukommen Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung. Diese liegen bei 7,3 Prozent der Rente für die Krankenversicherung und 3,05 beziehungsweise 3,4 Prozent bei Kinderlosen für die Pflegeversicherung. Dazu sinkt der Rentenfreibetrag jährlich um 0,50 Prozent. In diesem Jahr liegt er bei 17 Prozent.

Gesundheit und Behandlungen

Mit zunehmendem Alter steigt in der Regel auch der Bedarf an Medikamenten und medizinischen Behandlungen. Zwar übernimmt die gesetzliche Krankenkasse einen Teil der Kosten, teilweise sind allerdings Zusatzzahlungen dennoch unumgänglich und können je nach Art der Behandlung oder des Medikaments teuer werden. Daher ist es häufig sinnvoll, vorzusorgen und sich so vor unerwarteten Kostenfallen zu schützen. Ein gutes Beispiel für eine ist eine private Zahnzusatzversicherung. Sie kann hohe Kosten für Zahnbehandlungen abdecken und trägt so langfristig zur Erhaltung der Mundgesundheit bei. Es empfiehlt sich, eine solche Versicherung möglichst früh abzuschliessen, da die Beiträge mit zunehmendem Alter oft steigen und bestehende Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Darüber hinaus lohnt es bei regelmässigen Besuchen ein Bonusheft zu führen, welches den Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse erhöhen kann.

In anderen Bereichen ist vor allem ein aktiver Lebensstil die beste Vorbeugungsmassnahme. Wer auch im Alter in Bewegung bleibt, regelmässig Sport treibt und sich an der frischen Luft aufhält, schützt sich damit und beugt vielen Erkrankungen und Problemen vor. Ähnliches gilt für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die Sie mit wichtigen Nährstoffen versorgt und Ihren Körper und Geist stärkt.

Hobbies und Aktivitäten

Im Alter haben Sie in der Regel mehr Zeit als vorher. Die täglichen Arbeitsstunden im Büro stehen Ihnen nun zur freien Verfügung und können genutzt werden. Es ist unbedingt empfehlenswert, dass Sie dies auch zielgerichtet angehen und den Tag mit schönen Aktivitäten verbringen. Die Gartenarbeit oder das gute Buch sind dabei natürlich sehr kostengünstige Optionen. Viele Menschen nutzen den Ruhestand aber auch, um lange aufgeschobene Unternehmungen endlich anzugehen.

Ob ein Kurs, ein Konzert oder vielleicht sogar eine Reise: Oft wird die Erfüllung eines Lebenstraums oder das langgeplante neue Hobby bis zum Ruhestand aufgespart. Aktivitäten und regelmässige Ausflüge halten jung, sind gut für die geistige und körperliche Gesundheit und sorgen vor allem für mehr Glück und Zufriedenheit. Daher ist es wichtig, das richtige Mass zu finden und sich nicht (finanziell) zu übernehmen. Gerade auch für Rentnerinnen und Rentner gibt es viele kostengünstige Aktivitäten.

Täglicher Verbrauch

Weitere Kostenfaktoren, die häufig unterschätzt werden, finden sich im eigenen Zuhause. Wer nicht mehr acht oder mehr Stunden täglich auf der Arbeit, sondern in den eigenen vier Wänden verbringt, muss auch zusätzliche Kosten einrechnen. Das betrifft in erster Linie die Energieversorgung. Insbesondere der Verbrauch von Strom und Gas steigt in der Regel. Hier lohnen eine gewissenhafte Nutzung und in erster Linie der regelmässige Vergleich. Wer den Anbieter wechselt, spart häufig eine beträchtliche Summe.

Auch andere Posten können durch das Dasein als Rentner steigen. Wer weitere Strecken als vorher mit dem Privatwagen und nicht mit dem Dienstwagen zurücklegt, muss Sprit und Verschleiss einplanen. Drei selbstzubereitete Mahlzeiten oder der Restaurantbesuch fallen vielleicht mehr ins Gewicht als die Kantine in der Firma. Natürlich kann in diesen Fällen auch das genaue Gegenteil der Fall sein. Rentnerinnen und Rentner sollten diese möglichen Mehrkosten aber bereits von Anfang an im Blick haben.

Wohnsitz oder Pflegeheim

Auch ein Umzug kann finanzielle Vor- oder Nachteile bedeuten. Wer im Alter zum Beispiel eine kleinere Wohnung sucht oder aus der Stadt wegzieht, kann Miete sparen oder durch einen Verkauf der alten Immobilie ein beträchtliches Plus generieren. Gerade wenn aber ein neues Zuhause dringend benötigt wird, können Mehrkosten entstehen. Das kommt zum Beispiel vor, wenn die bisherigen vier Wände nur über viele Treppen erreicht werden konnten.

Neue Überlegungen müssen auch angestellt werden, wenn der Umzug in ein Pflegeheim ansteht. Der Eigenanteil variiert hierbei zwar nach Bundesland, Pflegegrad und Versicherung, bestimmte Kostenpunkte müssen Sie allerdings in der Regel selbst übernehmen. Dazu zählen die Unterkunft und die Verpflegung, Investitionskosten, eventuelle Zusatzleistungen und häufig ein bestimmter Teil der Pflegekosten.


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