Gemeinsam trauern: Unterstützung und Austausch

Trauern hat sich mit der Zeit gewandelt, vom Gemeinsamen zum Einsamen. Heutzutage gibt es allerdings einige Möglichkeiten, gemeinsam zu trauern.
Gemeinsam trauern: Unterstützung und Austausch
(Bild iStock)

Trauern ist in der heutigen Zeit anders als früher. Die sozialen Netze sind nicht mehr so eng und somit sind viele Trauernde allein. Aber auch wenn Sie ihre Familie und Verwandte um sich haben, ist dies nicht immer eine Garantie für eine lange Trauerbegleitung. Meist ziehen sich die Verwandten und Freunde nach einer gewissen Zeit zurück und der Trauernde ist wieder allein. In diesem schwierigen Lebensabschnitt ist es aber besser, jemanden an seiner Seite zu haben, mit dem man sich austauschen kann und auch Unterstützung findet.

Die Art der Unterstützung

Wichtig für den Trauenden sind in diesen schwierigen Zeiten Personen, die einfach nur zuhören. Egal ob Geschichten über den Verstorbenen erzählt werden oder über die jetzige Gefühlslage gesprochen wird, ein offenes Ohr ist immer wichtig. Sehr unterstützend sind auch Geschichte, welche von Verwandten, Freunden oder Kollegen über den Verstorbenen erzählt werden. Vielleicht schummelt sich hier schon ein leichtes Lächeln auf die Lippen.

Die Unterstützer sollten die Trauernden nicht mit "gut gemeinten" Ratschlägen konfrontieren. Zu diesen gehören Sätze wie "Du muss endlich wieder nach vorn schauen" oder "Es wird schon wieder". Bei diesen Bemerkungen fühlen sich Hinterblieben allein, da niemand mehr mit ihnen trauert.

Es gibt allerdings auch eine andere Art der Unterstützung, welche ebenso wichtig ist. Für die Hinterbliebenen stehen nach dem Verlust viele Dinge an, die geregelt werden müssen. Zuerst kommt der Gang zum Bestatter. Diese fällt etwas leichter, wenn jemand zur Unterstützung dabei ist. Weitere Gänge führen oft zur Bank, zum Gericht oder Notar und zu anderen Behörden. Auf diesen Wegen ist es schön, jemanden an seiner Seite zu haben, der in schwierigen Situation trösten kann oder auch mal das Wort an sich nimmt.

Neben den Behördengängen müssen auch andere Dinge geregelt werden. Es müssen Versicherungen oder Abos gekündigt oder auf den Hinterbliebenen geschrieben werden. Bei diesen Aufgaben können Freunde oder Verwandte helfen, indem sie die Korrespondenz übernehmen, zum Beispiel Briefe oder E-Mails schreiben und nur noch vom Hinterbliebenen unterschreiben lassen.

Auch einige banale Dinge können den Hinterbliebenen in dieser Zeit helfen. Kurze Erledigungen wie Einkäufe oder Hilfe im Haushalt entlasten den Trauernden und nehmen ihm etwas Last von den Schultern.

Trauern mit der Familie

Am Beginn der Trauerphase werden die Trauernden von der Familie, Verwandten und Freunden begleitet. Trotzdem fühlen sich viele Trauernde allein, vor allem wenn sich die Unterstützer langsam wieder zurückziehen. Ab diesem Zeitpunkt sind die Verwandten nicht mehr so präsent, wie direkt nach dem Trauerfall. Gründe für diesen Rückzug gibt es viele.

Einige finden einfach keine Zeit mehr, da Sie selbst Familie haben, noch im Arbeitsleben stehen oder sich Probleme im Leben auftun. Diese Personen sind dann mit der Trauer des Hinterbliebenen einfach überfordert. Ein weiterer Grund ist die ständige Konfrontation mit dem Tod. Manche Menschen möchten nicht allzu viel mit dem Sterben zu tun haben, weil sie entweder weil Sie sich nicht mit dem Tod beschäftigen wollen, oder weil Sie durch die Konfrontation selbst Angst bekommen, jemand Geliebten zu verlieren.

Viele Hinterbliebene wollen ständig über den Verstorbenen und ihre Trauer reden. Auch das ist ein Grund, warum sich Freunde zurückziehen können, da das oft Unverständnis nach sich zieht. Ab diesem Zeitpunkt ist es für die Trauernden wichtig, andere Bezugspersonen zu finden, welche Verständnis aufbringen.

Auf anderen Wegen Unterstützung finden

Da viele Menschen weit weg von der Familie wohnen oder allein sind, ist es ein Problem, jemanden zur Unterstützung und zum Austausch zu finden. Für diese Trauerenden gibt es verschiedenen Arten, sich mit Anderen auszutauschen.

In vielen Orten bieten Selbsthilfegruppen, Vereine, kirchliche Einrichtungen, aber auch geschulte Einzelpersonen Hilfe für Trauernde an. Hier finden sich Ansprechpartner vor Ort, welche bei Problemen helfen können, oder einfach nur ein offenes Ohr haben. Einige Bestatter bieten auch Trauercafés und Trauergruppen an, wo sich Hinterblieben untereinander austauschen können.

Für internetaffine Personen gibt es auch im Netz viele verschiedenen Möglichkeiten, Trauerhilfe zu finden. Hier werden Foren, Chaträume, aber auch Portale, die Trauernde wie bei einem Datingportal zusammenführen, angeboten. Bei diesen Portalen werden die Trauernden so zusammengeführt, dass Sie ihn ihren Ansprüchen und Wünschen perfekt zusammenpassen. Weiterhin ist die Form der Trauerbewältigung nicht ortsgebunden. Sie können sich allerdings auch mit den Personen treffen, die Sie im Internet kennengelernt haben.


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