BLUMEN
Blumensträusse: Lasst Blumen sprechen
Auch wenn es bis vor wenigen Tagen den Anschein machte, als würde es mit dem Sommer ewig so weitergehen, bahnt sich jetzt eine erste Vorahnung des kommenden Herbstes an. Noch herrscht in den Blumenbeeten ein kaum zu überbietender Farbenrausch, der glücklicherweise keine Katerstimmung hinterlässt.
Vom Garten grüssen die attraktiven Dahlien und Zinnien, und die unverwüstlichen Cosmeen strahlen so fröhlich in die Runde, dass man gar nicht anders kann: Schnell ist eine Schere zur Hand und schon entsteht ein üppiger Blumenstrauss, der im Haus während vielen Tagen gute Laune verbreitet oder als Geschenk einen anderen Menschen beglückt.
Das Binden eines Strausses hat es in sich, denn diese einfache, aber kreative Beschäftigung bewirkt geradezu Wunder: Das Pflücken und Kombinieren von verschiedenen Blumen zu einem kunterbunten oder farblich abgestimmten Strauss lenkt die Aufmerksamkeit auf etwas vom Schönsten, was uns die Natur zu bieten hat.
Da ist es fast logisch, dass der Alltag geradezu einen Goldrahmen erhält und zu glänzen beginnt. Auch die intensiven Blumenfarben tun ihre Wirkung: Rot aktiviert, Orange und Gelb stimmen heiter, Grün beruhigt und Blau entspannt - so könnte man die verschiedenen Effekte in aller Kürze zusammenfassen.
Glücklicherweise muss man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, welche Farbe nun wohl der persönlichen Verfassung am meisten entspricht, denn wenn man spontan wählt, liegt man auf jeden Fall richtig. Raffiniert wird das Verschenken eines Strausses, wenn die Symbolik der Blumen ins Spiel kommt.
In früheren Zeiten kannte man sich darin bestens aus und übermittelte mit den gewählten Blüten oder Farben subtile Botschaften. Dass dieses Wissen im Zeitalter von SMS, Facebook und E-Mail höchstens noch als historisches Kuriosum verstanden wird, ist bedauerlich.
Immerhin hat sich die Bedeutung von roten Rosen ("Ich liebe dich") oder von Vergissmeinnicht ("Ich bin dir treu") in die heutige Zeit hinüberretten können. Dass die Männer damals ihren Ehefrauen angeblich gelbe Rosen nach einem Seitensprung schenkten oder dass man mit Dahlien darauf hinweisen wollte, man sei schon vergeben, ist aber wohl weniger bekannt.
Eigentlich wäre es ein Leichtes, sich die Blumensprache anzueignen. Komplizierte Grammatikregeln sind unnötig und man braucht auch kein ausgesprochenes Sprachtalent zu sein: Eine gute Portion Neugier und gründliche Nachforschungen reichen aus.