Presbyakusis rechtzeitig erkennen

Weltweit sind schätzungsweise 400 Millionen Menschen von einer Presbyakusis betroffen. Davon ist etwa ein Drittel über 70 Jahre alt. Aber was genau ist darunter zu verstehen und woran können Sie die Erkrankung erkennen?
altersbedingte Schwerhörigkeit
Altersbedingte Schwerhörigkeit ist ein verbreitetes Problem. - Bildquelle: Peter Maszlen – Fotolia

Aber was genau ist darunter zu verstehen und woran können Sie die Erkrankung erkennen?

Woran erkennen Angehörige die Erkrankung?

Aussenstehende erkennen eine mögliche Schwerhörigkeit anhand der zumeist erhöhten Lautstärke, in der die betroffene Person redet. Geräuschvolle Umgebungen verunsichern sie, sie wirkt gereizt. Zusätzlich schauen Betroffene TV bei sehr hoher Lautstärke, während Geräusche wie das Klingeln eines Telefons oder eine Türklingel überhört werden. Das Zuhören ist zumeist anstrengend, die aktive Teilnahme an Gesprächen erfordert viel Konzentration. Daher ziehen sich viele Betroffene aus diesen zurück, auch um keine Belastung darzustellen. Eine unbehandelte Presbyakusis kann folglich den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Insbesondere die Meidung von Situationen, die eine sprachlich-kommunikative Interaktion erfordern, kann die Betroffenen in die soziale Isolation führen. Frühzeitiges Handeln – also der Gang zum HNO-Arzt – ist sehr wichtig. Wer weitere Informationen sucht oder Hilfe bei der Suche nach einem Arzt benötigt, findet Hilfe online, z.B. auf www.hoer24.de.

Woran erkennen Betroffene die Erkrankung?

Die meisten Betroffenen berichten zunächst von einer beidseitigen Verminderung des Hörvermögens, Umgebungsgeräusche wirken dumpf oder verzerrt. Zusätzlich ist das Sprachverständnis beeinträchtigt, insbesondere bei mehreren Gesprächspartnern. Der Betroffene kann sich nicht mehr auf eine Schallquelle bzw. einen Gesprächspartner konzentrieren, dessen Aussagen gehen im umgebenden Störschall unter. Dies wird auch als Diskriminationsverlust oder verminderter Cocktailparty-Effekt bezeichnet. In der Folge haben die Betroffenen Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen, und müssen häufig um Wiederholungen des Gesagten bitten.Was steckt hinter der Erkrankung?

Als Presbyakusis wird eine altersbedingte Schwerhörigkeit bezeichnet. Eine Verschlechterung des Hörvermögens mit zunehmendem Alter trifft jeden früher oder später, Mediziner sprechen allerdings erst bei einem Verlust von mindestens 20 Dezibel von einer Schwerhörigkeit. Dies entspricht in etwa dem Ticken einer Uhr, das bei dieser leichtgradigen Schwerhörigkeit nicht mehr wahrgenommen werden kann. Ab einem Hörverlust von 60 Dezibel (hochgradige Schwerhörigkeit) können die Betroffenen auch normale Gespräche und laute Geräusche nicht mehr oder lediglich eingeschränkt hören. In der Regel werden vor allem die hohen Töne mit zunehmendem Alter immer schlechter vom Innenohr verarbeitet. 

Welche Ursachen liegen der altersbedingten Schwerhörigkeit zugrunde? 

Prinzipiell handelt es sich um eine degenerativ verursachte Schwerhörigkeit, die auf eine schrittweise Abnutzung der Haarzellen zurückzuführen ist. Daher wird Presbyakusis auch „Abnutzungsschwerhörigkeit“ genannt. Dabei spielen genetische, aber auch externe Faktoren eine Rolle. So kann der physiologische Alterungsprozess durch Rauchen, Übergewicht, Lärm, Medikamente oder Infektionen beschleunigt werden. Mit der Zeit kommt es zu Verschleisserscheinungen an verschiedenen Organteilen des Ohrs, insbesondere am sogenannten Corti-Organ. In diesem Teil der Hörschnecke (Cochlea) befinden sich nämlich die für die Schallwahrnehmung verantwortlichen Haarzellen.

Bildquelle: Peter Maszlen – Fotolia

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