Tatverdacht Alkohol
Schlafkiller Alkohol: Warum Sie nachts aufwachen
Viele Menschen über 50 leiden unter Schlafstörungen. Manche können trotz langem Schäfchenzählen nicht einschlafen. Andere wachen mehrmals pro Nacht auf oder ihre Schlafqualität ist so schlecht, dass sie sich trotz ausgiebiger Nachtruhe am nächsten Morgen immer noch abgeschlagen und müde fühlen. Darunter leiden nicht nur die Stimmung und die Unternehmungslust. Auch die physische und körperliche Gesundheit wird ist betroffen. Unsere Abwehrkräfte sind geschwächt, wir können uns schlechter konzentrieren und werden häufiger krank.
Als Auslöser für den schlechten Schlaf kommen viele Faktoren in Frage. Es kann an Strassenlärm oder Lichtverschmutzung liegen. Die Raumtemperatur kann zu hoch sein. Bei Frauen um die 50 werden häufig die Wechseljahre oder Sorgen beschuldigt, während Männern oft zu späte Bildschirmnutzung und den älteren Vertretern der Generation 50plus gar senile Bettflucht unterstellt werden. Deutlich seltener fällt der Verdacht auf Alkohol, den so viele von uns in der Form eines unschuldig wirkenden Schlaftrunks als Einschlafhilfe nutzen. Doch in letzter Zeit warnen immer mehr Experten, dass das scheinbar hilfreiche Getränk in Wahrheit ein heimtückischer Schlafräuber ist.
Der Schlafkiller Alkohol unter Tatverdacht
Lange Zeit galt Alkohol als schlaffördernd und auf den ersten Blick ist das nicht falsch. Er hat eine entspannende und einschläfernde Wirkung, die den beliebten Schlaftrunk vor dem Schlafengehen zu einer effektiven Einschlafhilfe macht. Wer unter Einschlafschwierigkeiten leidet, findet ihn daher sehr hilfreich. Doch danach hat der Alkohol negative Auswirkungen auf die Qualität der Nachtruhe. Er verzögert und behindert den REM-Schlaf. Das ist die Schlafphase in der wir träumen und Erlebtes verarbeiten. Bekommen wir nicht genug davon, wachen wir abgeschlagen und müde auf und können uns am nächsten Tag nicht konzentrieren. Zudem beschleunigt Alkohol den Herzschlag und erweitert die Blutgefässe. Das steht der Erholung entgegen und kann zu Nachtschweiss führen. Auch wurde beobachtet, dass Alkohol vor dem Schlafengehen zu häufigerem Aufwachen in der Nacht führt. Zum Teil ist dafür wohl eine sich rascher füllende Blase verantwortlich. Der Schlafkiller wird aber auch verdächtigt die zum Schlafen erforderlichen Hormone aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenn Sie an schlechter Schlafqualität und morgendlicher Müdigkeit oder Durchschlafproblemen leiden und am Abend einen alkoholischen Schlaftrunk zu sich nehmen, besteht also dringender Tatverdacht gegen den Schlafkiller Alkohol.
Müssen wir nun ganz auf Alkohol verzichten?
Da sich in letzter Zeit auch andere dem Alkohol nachgesagte positive Wirkungen als Irrglauben herausgestellt haben oder nachgewiesen wurde, dass sie durch negative Effekte aufgewogen werden, wäre es medizinisch sinnvoll den Alkoholkonsum ganz einzustellen. Allerdings ist der Schlafkiller auch ein beliebtes Genussmittel und ein wichtiger Bestandteil vieler Feiern und sozialen Interaktionen. Der totale Verzicht kann daher schwer fallen oder sogar zu Konflikten im Freundeskreis führen. Zum Glück ist er nicht unbedingt notwendig, um die Schlafqualität zu retten. Entscheidend für den erholsamen Schlaf sind jedoch der Zeitpunkt und die Menge des Konsums. Wenn Sie in den letzten vier bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen keinen Alkohol mehr trinken, ist er beim Einschlafen bereits ausreichend abgebaut, dass Sie keine negativen Auswirkungen mehr befürchten müssen. Sie können sich also durchaus weiterhin zum Abendessen oder beim Ausgehen mit Freunden ein Gläschen gönnen. Aus gesundheitlichen Gründen ist jedoch eine Beschränkung maximal fünf Gelegenheiten pro Woche ratsam. Ausserdem sollten Frauen nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder ein Glas Wein und Männer maximal 0,6 Liter Bier oder zwei Gläser Wein am Tag trinken. Gänzlich verzichten müssen Sie also im Interesse eines gesunden und erholsamen Schlafs nur auf den heimtückischen Schlummertrunk vor dem Schlafengehen.
Den Schlafkiller Alkohol ersetzen
Dabei ist zu bedenken, dass die das Einschlafen fördernde Wirkung des Schlaftrunks nicht nur vom Alkohol kommt. Auch das gewohnte Ritual des Trinkens hilft beim Herunterfahren der Aktivitätsbereitschaft vor dem Schlafengehen. Deshalb ist es ratsam, den Schlafkiller Alkohol durch ein anderes Getränk zu ersetzen, statt den Trunk auszulassen. Beliebte Alternativen sind hierzulande Kakao, heisse Schokolade und warme Milch mit oder ohne Honig. Das warme, süsse Getränk lädt ebenfalls zum gemütlichen Trinken ein und hat eine beruhigende Wirkung. Insbesondere in England hat auch Tee als Schlaftrunk Tradition. Dass Schwarztee durch längeres Ziehen weniger aufputschend und sogar schlaffördernd wird ist allerdings ein Aberglaube. Das enthaltene Koffein entfaltet auch danach noch seine übliche Wirkung. Wer es am Abend gewöhnt ist, kann dank des Schlaftrunkrituals trotzdem einschlafen. Menschen mit Einschlafproblemen profitieren aber mehr, wenn sie Kräutertees mit entspannender Wirkung wählen. Geeignete Kräuter sind zum Beispiel Kamille, Pfefferminze, Lavendel und Zitronenmelisse. Erweitern Sie Ihr Abendritual dann noch um einen Moment des Innehaltens, in dem Sie die Wärme und den Duft Ihres Tranks bewusst wahrnehmen. Auch das hilft beim Entspannen.
Jetzt abonnieren und gewinnen!
Melden Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter an und nehmen Sie automatisch an der nächsten Verlosung des Preisrätsels teil.