So entfernen Sie Zecken richtig

Zecken können Krankheiten übertragen. Sie sollten so schnell wie möglich entfernt werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie die kleinen Biester loswerden.
Der beste Schutz vor Zecken
Der beste Schutz vor Zecken (Bild Abhishek Wagh)

Zecken können Krankheiten übertragen. Sie sollten so schnell wie möglich entfernt werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie die kleinen Biester loswerden.

Zecken: Die Suche nach der richtigen Einstichstelle

Wenn es draussen wärmer wird, beginnt das Gekrabbel auf Blättern, Gräsern und Zweigen. Hier legen sich Zecken auf die Lauer, warten auf einen geeigneten Wirt. Die Spinnentiere werden schon ab 8 Grad Celsius aktiv - und ernähren sich ausschliesslich von Blut. Haben sie ein Opfer gefunden, machen sie sich auf die Suche nach einer passenden Einstichstelle. Die Parasiten verankern sich also nicht sofort, sondern bewegen sich Stunden am Körper umher. Sie bevorzugen warme und weiche Partien wie

  • Achselhöhlen
  • Armbeugen
  • Bauchnabel
  • Genitalbereich
  • Hals
  • Hautfalten
  • Kniekehlen
  • Kopfhaut
  • Leisten
  • Nacken
  • Oberschenkelinnenseiten
  • Ohrmuscheln
  • Schultern

Sind Zecken gefährlich?

Zecken leben nicht dauerhaft auf ihrem Wirt: Sie fallen ab, wenn sie ihre Mahlzeit beendet haben. Das kann bis zu zwei Wochen dauern. So lange sollten die winzigen Krabbeltiere allerdings nicht auf Ihrem Körper bleiben. Sie sind zwar selbst nicht gefährlich, können aber verschiedene Krankheiten übertragen. Hält der Saugvorgang länger an, steigt das Risiko einer Ansteckung. Seien Sie sich dieser Gefahr bewusst, ohne gleich in Panik zu geraten. Es gibt verschiedene Massnahmen, mit denen Sie sich vor den Parasiten schützen können.

Vorbeugung: Der beste Schutz vor Zecken

Eine Infektion lässt sich vermeiden, wenn Sie sich gar nicht erst von einer Zecke stechen lassen. Das ist einfacher gesagt als getan. Doch mit den folgenden Tipps machen Sie es den Blutsaugern schwer:

  • Bewegen Sie sich möglichst nur auf befestigten Wegen fort.
  • Halten Sie sich von bodennahen Pflanzen, Laubstreu unter Unterholz fern.
  • Tragen Sie geschlossene, helle Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen. Stecken Sie Hosenenden in die Socken und nutzen Sie festes Schuhwerk.
  • Verwenden Sie ein insektenabweisendes Mittel, das ganz sicher auch gegen Zecken wirkt.
  • Suchen Sie sich und Ihre Begleiter ab, sobald Sie Ihren Aufenthalt im Freien beendet haben. Sehen Sie sich bevorzugte Saugstellen besonders gründlich an.
  • Geben Sie Ihre Kleidung nach einem Spaziergang im Wald bei mindestens 60 Grad Celsius in die Waschmaschine. Eine Dusche spült noch nicht verankerte Parasiten ab.
  • Behandeln Sie Ihren Hund oder Ihre Katze regelmässig mit Zeckenschutzmitteln.

Zecken entfernen: So machen Sie es richtig

Einen hundertprozentigen Schutz gegen Zecken gibt es - leider - nicht. Haben sich die Blutsauger trotzdem zu Ihnen verirrt, sollten Sie zügig reagieren. Mithilfe einer Pinzette, eines Zeckenhakens oder einer Zeckenkarte, können Sie Zecken entfernen - einfach und sicher. Entscheidend ist, dass Sie es richtig machen.

  • Ergreifen Sie das Spinnentier möglichst nah an der Haut.
  • Ziehen Sie es langsam und kontrolliert heraus. Achten Sie darauf, es weder zu drehen noch zu quetschen.
  • Reinigen Sie sowohl die Einstichstelle als auch Ihre Hände gründlich.
  • Bohren Sie nicht in der Wunde, wenn der Zeckenrüssel stecken blieb. Ihr Körper ist eigenständig in der Lage, diesen zu beseitigen.
  • Beobachten Sie die Stichstelle mehrere Wochen lang aufmerksam. Verändert sie sich? Machen Sie Fotos, um den Verlauf zu protokollieren.

Welche Krankheiten übertragen Zecken?

Es sind vor allem zwei Erreger, die Zecken in sich tragen: Borreliose-Bakterien und FSME-Viren. Eine Borreliose ist durch grippeähnliche Symptome und eine flächige, meist rundliche Rötung der Haut ("Wanderröte") gekennzeichnet. Sie kann Spätfolgen nach sich ziehen. Die Abkürzung FMSE steht für "Frühsommer-Meningoenzephalitis". Hierbei handelt es sich um eine Hirnhautentzündung, die manchmal auch mit einer Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks einhergeht. Oft heilt sie folgenlos aus. Es sind aber auch schwere Verläufe möglich.

Welche Hausmittel helfen gegen Zecken?

Um Zecken zu entfernen, werden oft Hausmittel wie Alkohol, Flüssigseife, Klebstoff, Nagellack und Zahnpasta empfohlen. Bitte lassen Sie die Finger von diesen Substanzen. Sie reizen das Tier - und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, dass infektiöser Speichel in die Wunde gelangt.

Wie entsorgt man Zecken?

Es gibt verschiedene Methoden, Zecken zu beseitigen. Sie im Klo runterzuspülen, macht wenig Sinn: Die Spinnentiere sind Überlebenskünstler - und überstehen bis zu drei Wochen im Wasser. Besser ist es, wenn Sie Alkohol oder Desinfektionsmittel verwenden. Sie töten die Blutsauger effektiv ab. Auch das Verbrennen und Zerquetschen hat sich bewährt. Nutzen Sie hierzu einen Gegenstand und achten Sie darauf, nicht in Kontakt mit möglicherweise infektiösen Sekreten zu kommen.

 


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