Die gesündesten Hauptstädte Deutschlands

Es gibt wohl kein Gut, das wertvoller ist als die Gesundheit. Wenngleich es genetische Faktoren gibt, die beeinflussen, ob ein Mensch im Laufe seines Lebens erkrankt.
Übergewicht, ungesunde Ernährung, körperliche Inaktivität und Rauchen sind Risikofaktoren, die die Krankheit begünstigen.
Übergewicht, ungesunde Ernährung, körperliche Inaktivität und Rauchen sind Risikofaktoren, die die Krankheit begünstigen. - (Bild:cdn.pixabay.com/photo/2019/05/18/14/42/jogging-4211946_960_720.jpg)

Es gibt auch viele Möglichkeiten, die Gesundheit zu fördern: durch Sport, gesunde Ernährung und einen ausgewogenen Lebensstil mit genügend Schlaf. Grundsätzlich ist das Gesundheitssystem in Deutschland gut ausgebaut. Dennoch gibt es Orte, an denen es leichter zu sein scheint als an anderen, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Hierzu hat Diabetes.Help in einer weitangelegten Studie untersucht, in welcher der 16 Landeshauptstädte das Leben am gesündesten ist.

Volkskrankheit Diabetes

Diabetes ist eine ernstzunehmende Erkrankung, von der eine zunehmende Anzahl an Menschen betroffen ist. Es handelt sich dabei um eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die dazu führt, dass Betroffene einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel aufweisen. Bleibt Diabetes unbehandelt, kann dies zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nierenerkrankungen, Fussamputationen und Herz-Kreislauf-Problemen führen. Obwohl die medizinische Versorgung in Deutschland vergleichsweise gut ist, leiden aktuell mindestens acht Millionen Menschen an der Krankheit. Pro Jahr kommen mehr als 600.000 Neuerkrankungen dazu. Aktuelle Ergebnisse des Robert-Koch-Instituts belegen, dass bei rund sieben Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren Diabetes diagnostiziert wurde. Obgleich beim Auftreten einer Diabetes-Erkrankung auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, hat insbesondere bei Diabetes vom Typ 2 der Lebensstil einen grossen Einfluss. Übergewicht, ungesunde Ernährung, körperliche Inaktivität und Rauchen sind Risikofaktoren, die die Krankheit begünstigen. Im Umkehrschluss ist es jedoch möglich, mit einem ausgewogenen Lebensstil einer Diabetes-Erkrankung vorzubeugen beziehungsweise bereits bestehende Symptome zu lindern.

Zur Methodik der Studie

Die Studie von Diabetes.Help untersuchte eine Vielzahl gesundheitlicher Aspekte: Das Vorhandensein von Sportstätten, die medizinische Versorgung sowie der Zugang zu Bio-Lebensmitteln sind nur einige Beispiele. Der Gesamtscore wurde aus der Summe vier einzelner Scores berechnet: einem Allgemein-Score, einem Gesundheits-Score, einem Sport-Score und einem Diabetes-Score. In die allgemeine Gesundheit einer Stadt gingen Faktoren wie Messstationen für Feinstaubbelastung, zugelassene Autos, Angebot an Bio-Lebensmitteln sowie Alter und Lebenserwartung der Bevölkerung ein. Dabei wurden für jeden Score die Einzelwerte für die Berechnung stets an einer Anzahl von 100.000 Einwohnern relativiert. Der Gesundheits-Score gibt Aufschluss über die medizinische Versorgung und den Zugang zu Hausärzten, Krankenhäusern, Altenheimen und Apotheken. Der Sport-Score gibt an, inwiefern Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, also Fitnessstudios, Schwimmhallen oder Vereinsheime zur Verfügung stehen. Der Diabetes-Score schliesslich untersuchte die Risikofaktoren Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck und körperliche Inaktivität. Ausserdem spielte für ihn auch die Anzahl an Diabetologen und Diabetikern auf 100.000 Einwohner eine Rolle.

Studienergebnisse

Insgesamt wurde festgestellt, dass die alten Bundesländer höhere Scores und somit bessere Voraussetzungen für die Gesundheit des Einzelnen aufweisen. Die Stadt München führt das Ranking an, gefolgt von Kiel und Stuttgart. Die neuen Bundesländer hingegen schnitten weniger gut ab. Schlusslicht ist Erfurt, davor liegen noch die Städte Magdeburg und Dresden. Ausserdem fällt in der Auswertung auf, dass Diabetes-Score und Gesamtscore positiv korrelieren. Das bedeutet, dass jene Städte, in denen weniger Diabetes-Erkrankungen beobachtet wurden, auch grundsätzlich bessere Gesundheitswerte hatten. So sind die Städte München, Kiel und Stuttgart erneut die Top 3 in Bezug auf den Diabetes-Score. Es gibt also Städte, in denen das Leben förderlicher für die Gesundheit zu sein scheint als in anderen. Dennoch sind einige Daten durchweg alarmierend: In 11 von 16 Hauptstädten ist über die Hälfte der Menschen laut Body-Mass-Index übergewichtig. In Magdeburg sind es sogar 60,7 Prozent der Bevölkerung. Ähnlich dramatisch ist die Prävalenz der körperlichen Inaktivität. Dabei ist es mittlerweile gut belegt, dass Übergewicht und Fettleibigkeit das Leben verkürzen. Obwohl es also ein gutes Gesundheitsangebot gibt, nehmen noch immer zu wenige Menschen ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit wahr. Ein gesunder Lebensstil liegt in der Hand jedes Einzelnen und stellt einen wichtigen Faktor für die allgemeine Lebenszufriedenheit dar. Dabei ist es ganz egal, an welchem Ort man seinen Wohnsitz hat.

 


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