Umstrittener Test der Krebsabstrich

Den Krebsabstrich sollten Frauen einmal im Jahr beim Frauenarzt vornehmen lassen. Die Krux an der Sache: Testen bedeutet immer auch Unsicherheit.
Umstrittener Test der Krebsabstrich
Zu hoher Rhythmus? Patientin im Gespräch mit ihrem Arzt.

Einige Studien weisen darauf hin, dass häufige Vorsorgetests nicht unbedingt sinnvoll sind. Ein Krebsabstrich alle drei Jahre könnte genügen, für Frauen nach 50 sowieso, wie der Gesundheitstipp schreibt. Die meisten Frauenärzte würden an das Pflichtbewusstsein ihrer Patientinnen appellieren und sie auffordern, die jährliche Krebsvorsorge in ihrer Agenda dick anzustreichen, schreibt der Gesundheitstipp in seiner November-Ausgabe.
Vor allem der Krebsabstrich (Pap-Abstrich) gehört zu den routinemässigen Checks. Der Arzt entnimmt dabei mit einem kleinen Bürstchen eine Zellprobe des Gebärmutterhalses. Die Probe wird im Labor untersucht und hilft, Anzeichen von Gebärmutterkrebs frühzeitig zu erkennen.
Zahlreiche Studien würden nun aber belegen, dass der Pap-Abstrich im Jahresrhythmus eigentlich unnötig sei. Gemäss der deutschen Ärztin und Wissenschaftlerin Ingrid Mühlhauser genüge es, wenn sich gesunde Frauen alle drei bis fünf Jahre testen liessen. Keinen erwiesenen Nutzen habe der Rest bei Frauen unter 21 Jahren und bei Frauen über 65 Jahren.
Mühlhauser begründet ihre Empfehlung so: "Je häufiger ein Arzt eine Untersuchung zur Vorsorge durchführt, umso mehr falsche Diagnosen gibt es." Der Pap-Abstrich ergebe häufig kein klares Resultat. Sind die Zellen verändert, könne das zwar eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs sein. Das sei allerdings selten der Fall. Meistens handle es sich um eine harmlose Entzündung oder Reizung, die von alleine ausheile.
Aber bereits ein leicht auffälliges Resultat eines Abstrichs verunsichere manche Frau zutiefst. Die verdächtigen Befunde müssten dann wiederum getestet werden. Deshalb gebe es unnötige Operationen an der Gebärmutter. Auch Judith Polak, Frauenärztin am Unispital Zürich empfehle laut Gesundheitstipp einen Abstrich alle drei Jahre, sofern die Frau gesund sei und die zwei vorgängigen Test unauffällig gewesen seien. Dasselbe empfehle die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie. Nach den neusten Richtlinien solle eine Frau ab 30 alle drei Jahre einen Krebsabstrich machen lassen, von 21 bis 30 alle zwei Jahre.


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