ACHTUNG IMPFLÜCKE
Warum die RSV-Impfung im Alter so wichtig ist
Ein Infektiologe erklärt: Die Mehrheit der Senioren in Deutschland verzichtet auf wichtige Schutzimpfungen gegen COVID-19, Pneumokokken und Influenza – trotz erhöhtem Risiko für schwere Verläufe. Zahlen zur Impfung gegen das RS-Virus fehlen zwar noch, angesichts der RKI-Ergebnisse ist jedoch von ähnlich niedrigen Werten auszugehen. Prof. Dr. Thomas Weinke, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Infektiologie und Tropenmedizin, klärt über die Gefahren des RS-Virus auf und rät zur Impfung.
Das Husten einer erkrankten Person kann ausreichen –und schon ist es geschehen: In Form von winzigen Tröpfchen gelangt das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) über die Luft in die Atemwege der umstehenden Personen und führt zur Infektion. Bei gesunden Erwachsenen drohen in der Folge nur leichte, erkältungsähnliche Beschwerden. Babys und Kleinkindern, aber auch älteren Erwachsenen ab etwa 60 Jahren kann der Atemwegserreger jedoch sehr gefährlich werden. Prof. Dr. Weinke erklärt: „Das Problem RSV wurde bei den Älteren lange Zeit unterschätzt. Man hat erst jetzt richtig realisiert, welches doch erhebliche Risiko RSV auch für die älteren Menschen darstellt.“
Wenn eine Krankenhausbehandlung droht: Mögliche Folgen einer RSV-Infektion
Der Grund für das erhöhte Risiko bei Senioren: Im hohen Alter verliert das Immunsystem an Leistungsfähigkeit. Das Virus hat leichteres Spiel und kann dann besonders schwere und komplikationsreiche Infektionen nach sich ziehen. Prof. Dr. Weinke erläutert: „Je schwerer eine Infektion ist, desto stärker werden die Atemwegssymptome.“ Betroffene können mit Luftnot zu kämpfen haben. „Im Extremfall müssen die Betroffenen stationär aufgenommen werden, mit Sauerstoff versorgt oder maschinell beatmet werden. Bei besonders schweren Verläufen kann es auch zu Todesfällen kommen“, ergänzt der Infektiologe.
Hinzukommt, dass eine RSV-Infektion bestehende Grunderkrankungen verschlimmern kann. „Eine 65-jährige Patientin mit der chronischen Lungenerkrankung Asthma kann infolge einer RSV-Infektion zum Beispiel langfristig vermehrt unter Asthmaepisoden leiden. Das bedeutet, dass im Alltag häufiger Phasen von Luftnot auftreten“, warnt Prof. Dr. Weinke.
Das Risiko für schwere Verläufe minimieren: Impfung ist DIE Schutzmassnahme
Ältere sind dem Virus nicht schutzlos ausgeliefert und können sich gegen RSV impfen lassen. Ähnlich wie das RKI beobachtet Prof. Dr. Weinke hierzulande jedoch eine gewisse Impfmüdigkeit. Der Experte mahnt: „Wir müssen verstehen, dass wir eine alternde Bevölkerung haben. Viele haben aber nicht auf dem Schirm, dass wir die Älteren viel stärker schützen und viel stärker in den Fokus präventiver Massnahmen nehmen müssen.“ Sein Appell: „Die RSV-Impfung ist die derzeit beste Massnahme, um sich vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. Diese Chance sollten wir auf alle Fälle nutzen.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung mit einem proteinbasierten Impfstoff allen Menschen ab 75 Jahren und Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die mit einer schweren Grunderkrankung wie schwerem Asthma oder in einer Pflegeeinrichtung leben. Bei Personen aus den genannten Gruppen tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die
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