Warum Kreativität gegen Demenz hilft

Depressionen betreffen viele Menschen. Hier kann kunsttherapeutisches Malen im Rahmen einer fachgerechten Behandlung eine echte Hilfe sein.
So ist Malen bei Depressionen eine echte Hilfe
So ist Malen bei Depressionen eine echte Hilfe (Bild Tim Arterbury on Unsplash)

Wer unter Depressionen leidet, kommt oft nicht heraus aus dem eigenen Kopf, aus dem Gedankenkarussell und den Grübeleien. Oft können sich Betroffene auch nicht richtig mitteilen, weil ihnen die passenden Worte fehlen. Nicht selten sind die eigenen Gefühle und Gedanken jemandem, der an Depressionen leidet, selbst ein Rätsel. Oft fühlen sich depressive Menschen von ihrer Umwelt isoliert. Umgekehrt sehen sich Freunde und Angehörige oft hilflos einer Situation gegenüber, der sie sich nicht gewachsen fühlen, gerade wenn sie das Gefühl haben, dass der Betroffene nicht mit ihnen sprechen möchte. Nicht nur hier kann Malen auf viele verschiedene Weisen eine Hilfe darstellen:

  • als Ablenkung,
  • um Unbewusstes an die Oberfläche zu bringen,
  • als Ausdrucksmittel und zur Kommunikation,
  • Erfolgserlebnis über das Geschaffene,
  • zur Ruhe kommen und abschalten.

Malen bei Depressionen: so wirkt kreatives Experimentieren

Depressive Menschen können sich durch kreative Malerei auf verschiedene Arten und Weise Hilfe und Erleichterung verschaffen. Oft leiden Betroffene an innerer Unruhe. Malereien sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, diese innere Unruhe abzubauen. Hier kommt es garnicht darauf, was gemalt wird, Hauptsache ist es, sich auf den Prozess einzulassen. Auch wenn die Gedanken wie wilde Hummeln im Kopf kreisen und sich das Grübeln nicht abschalten lässt, wie das bei Depressionen so häufig vorkommt, ist der Griff zum Stift oder Pinsel genau das Richtige. Vielleicht möchten Sie aber auch auf spielerische und ungefährliche Weise Ihre unterbewussten Gedankeninhalte ausdrücken. Hier hilft es, ohne bewusste Kontrolle auszuüben oder Selbstkritik einfach drauflos zu malen. So treten oft Wünsche und Ängste klarer zutage. Vielleicht finden Sie auch nicht die richtigen Worte, um mitzuteilen, was Sie fühlen und durchmachen. Auch hier kann der kreative Selbstausdruck zu einem wichtigen Kommunikationsmittel werden.

So ist Malen bei Depressionen eine echte Hilfe

Malen bei Depressionen ersetzt natürlich keine Therapie. Allerdings sind kreative Tätigkeiten oft ein Teil der Therapie bei Depressionen. Die verschiedenen Materialien, wie sie sich anfühlen oder aussehen, wie sie sich verarbeiten lassen und welche Ergebnisse man mit ihnen erzielen kann - dies alles ist oft eine grosse Hilfe für Kranke. So können Sie zum Beispiel durch das Malen endlich ein passendes Ausdrucksmittel finden und natürlich auch stolz sein, auf das, was Sie gemalt haben. Allerdings sollte der Erfolgsdruck dabei nicht an erster Stelle stehen. Im Gegenteil: Wenn Sie sich beim gemalten Selbstausdruck zu sehr unter Druck setzen, untergräbt das die positiven Wirkungen der kreativen Beschäftigung. Die künstlerische Qualität der Malerei ist nicht so wichtig wie der Prozess. Verbissenes Herumpingeln an Details oder Selbstvorwürfe, weil man es nicht hinbekommt, sind alles andere als hilfreich.

Malbücher sind nicht nur für Kinder

Eine ausgezeichnete Möglichkeit, um den inneren Zensor auszuschalten, sind Malbücher. Inzwischen gibt es unzählige Malbücher auch für Erwachsene. Mandalas, wunderschöne Zeichnungen aus allen möglichen Bereichen, Tierbilder und sogar solche mit Fantasiefiguren, Burgen, Rittern und Drachen. Hier findet bestimmt jeder etwas Passendes. Manchmal macht es aber auch Freude, sich mit den dagegen eher schlicht gestalteten Kindermalbüchern zu beschäftigen. Der Vorteil von Malbüchern stellt sich dabei sehr schnell heraus. Sie können sich ganz und gar im Malen verlieren. Das Motiv besteht ja schon.

Womit kann man bei Depressionen malen?

Kurz - womit man möchte. Zum Malen eignen sich viele Materialien. Dazu gehören zum Beispiel.

  • Acrylfarben
  • Wachs- oder Ölmalkreide
  • Aquarellmalfarbe
  • Ölmalfarbe
  • Kulis
  • Fineliner
  • Buntstifte
  • Filzstifte.

Warum brauchen Sie bei Depressionen professionelle Hilfe?

Wer bei sich Zeichen für eine Depression feststellt, sollte auf jeden Fall mit seinem Hausarzt sprechen. Unbehandelt können sich Depressionen verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig einen Therapeuten zu suchen.

Wie sollte man nicht an das Malen bei Depressionen herangehen?

Wer unter einer Depression leidet, neigt auch oft zur überzogenen Selbstkritik. Doch Sie malen nicht, um ein Kunstwerk herzustellen, sondern um sich Erleichterung zu verschaffen. Versuchen Sie deshalb, ohne Erwartungsdruck Ihre Malerei zu geniessen.


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