Welche Rolle spielt die Ernährung bei Alzheimer?

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz schätzungsweise über 30000 Menschen an Alzheimer. Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko mindern.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei Alzheimer?
Die richtige Nahrung für das Gehirn (Bild iStock)

Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der sich Nervenzellen im Gehirn oder Rückenmark abbauen. Das führt bei fortschreitendem Krankheitsverlauf zu Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten, etwa Probleme in der Sprache, Gedächtnisverlust oder Verlust des Orientierungssinns. Alzheimer ist eine Form der Demenz, bei der sich Eiweisse in und an den Nervenzellen ablagern. In der Schweiz leben laut Schätzungen 130000 Menschen mit Demenz. Pro Jahr kommen etwa 30000 Neuerkrankungen hinzu. In Deutschland leben über 1,8 Millionen mit der Diagnose - allein 2021 wurde die Diagnose Demenz 400000 Mal gestellt. Die tatsächlichen Ursachen sind, trotz intensiver Forschung, noch immer nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielt der Einfluss von verschiedenen Umweltfaktoren eine Rolle. Forschungen konnten folgende mögliche Ursachen ausmachen:

  • Lebensalter: Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko, an Demenz zu erkranken. Besonders häufig ist Demenz ab einem Alter von 65 Jahren zu verzeichnen.
  • Genetik: Eine familiäre Veranlagung kann eine Rolle spielen.
  • Kopfverletzungen: Schädel-Hirn-Verletzungen können das Risiko für eine Demenzerkrankung erhöhen.
  • Lebensstil: Ein ungesunder Lebensstil, Alkohol- und Drogenkonsum können dazu beitragen, das Demenz-Risiko zu vergrössern.
  • Chronische Krankheiten: Da viele Demenzkranke erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht vorweisen, ist ein Zusammenhang nicht auszuschliessen. Da viele dieser Erkrankungen mit einer falschen Ernährung und einem ungesunden Lebensstil einher gehen, spielen hier mehrere Faktoren eine Rolle.
  • Bildung: Menschen mit niedriger Bildung beziehungsweise Menschen, die sich gerade im Alter geistig nicht ausreichend fit halten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Demenzerkrankung. Vermutet wird, dass regelmässige geistige Forderung ("Gehirn-Jogging") Demenz entgegen wirken kann.

Die richtige Nahrung für das Gehirn

Eine gesunde Lebensweise sorgt für schöne Nägel, kräftige Haare und die Sehkraft lässt sich ebenso stärken durch die richtigen Lebensmittel. Das Gehirn gerät dabei oft in den Hintergrund, obwohl es sich dabei um das wichtigste Organ überhaupt handelt. Es leistet ohne Unterbrechung eine enorme Arbeit, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Dafür benötigt es viele Vitamine und Mineralstoffe. Da es als wahrscheinlich gilt, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel, Übergewicht und Diabetes mitverantwortlich für Demenz sein können, sollte im Alter besonders auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Als wahre Gehirn-Nahrung gelten Omega-3-Fettsäuren. Sie wirken entzündungshemmend und können die kognitiven Funktionen stärken. Omega-3 steckt unter anderem in Chiasamen und Leinsamen sowie in Fisch, darunter vor allem Lachs, Thunfisch, Kabeljau und Makrele. Zudem sind Antioxidantien unverzichtbar. Sie finden sich in grünem Blattgemüse, Tomaten, Beeren und Karotten. Bei zunehmendem Alter und erhöhtem Demenz-Risiko sollten diese Lebensmittel daher regelmässig auf dem Speiseplan stehen. Täglich ein gemischter Salat, gerne bestreut mit Nüssen und Leinsamen, stellt einen wertvollen Anteil der wichtigen Nährstoffe. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Körper Leinsamen am besten in geschroteter Form aufnehmen kann. Ein Teller frisches Obst mit einem selbstgemachten Chia-Pudding sind eine ideale Ergänzung. All die genannten Massnahmen sind sowohl vorsorglich und bei einer bereits vorliegenden Demenzerkrankung sinnvoll.

Alzheimer-Heilung - ist das möglich?

Demenz verläuft chronisch, ein Heilmittel ist bisher noch nicht gefunden. Es wird jedoch weltweit intensiv an den Ursachen und an der Behandlung geforscht. Obwohl sich Demenz nicht aufhalten lässt, kann der Krankheitsverlauf dennoch positiv beeinflusst werden. Zunächst schlägt der behandelnde Arzt eine geeignete Therapie und eventuell die Gabe von Medikamenten vor. Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, Omega-3, Vitamin C und Antioxidantien tragen aber ebenfalls einen grossen Teil dazu bei, das Fortschreiten der Demenz zu verringern. Auf den Lebensstil hat jeder Mensch selbst Einfluss. Eine gesunde Lebensweise trägt nachhaltig zu mehr Lebensqualität bei und mindert das Risiko, an Zivilisationskrankheiten wie Demenz zu erkranken.


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