Verdauung
Wissenswertes über Durchfall und Verstopfung
Etwas Verdorbenes gegessen, übermässiger Stress oder eine Unverträglichkeit – diese Faktoren können unseren Magen-Darm-Trakt im Alltag schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Doch haben auch die daraus resultierenden Symptome wie Durchfall oder Verstopfung Folgen für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Erfahren Sie, wie Sie die Beschwerden schnellstmöglich wieder loswerden.
Wenn die Verdauung stockt – Verstopfung
Symptome, Dauer und Folgen von Verstopfung
Von Verstopfung oder Obstipation, wie es von Medizinern bezeichnet wird, ist die Rede, wenn das „grosse Geschäft“ auf der Toilette auf sich warten lässt – oder besonders schwerfällt. Dabei ist der Stuhlgang auch etwas sehr Individuelles. Die eine Person hat Symptome einer Verstopfung, weil es an dem Tag selbst nicht mit dem Toilettengang geklappt hat, eine andere macht sich erst nach einigen Tagen Sorgen über den harten, nicht leicht auszuscheidenen Stuhl.
So oder so, die Darmentleerung ist nicht bloss erschwert, sondern kann sogar mit Schmerzen verbunden sein. Die Gefässe am After (Hämorrhoiden) sind beispielsweise sehr empfindlich gegenüber Druck – bei einer Anschwellung können Beschwerden folgen (Hämorrhoidalleiden). Hier erfahren Sie mehr über Symptome und Behandlung von Hämorrhoiden.
Daher ist es sehr wichtig, bei den ersten Anzeichen einer Verstopfung zu reagieren. Dreimal pro Woche sollte laut Experten mindestens ein Stuhlabgang erfolgen.1 Betroffene sollten ihren Stuhlgang im Auge behalten und versuchen, eine Verstopfung grundsätzlich zu vermeiden – sonst könnte dieser Zustand auf Dauer zu einem chronischen Problem werden.
Hilfe bei Verstopfung
Es gibt einige Hausmittel und Massnahmen, die bei Verstopfung Hilfe bringen:
- Viel Trinken: Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, denn das hält den Stuhl weich und geschmeidig. Gut geeignet ist (stilles) Wasser oder ungesüsster Tee. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Erwachsenen mindestens 1,5 Liter pro Tag.2
- In Bewegung bleiben: Wenn Sie rasten, verlangsamt sich auch Ihre Verdauung. Doch so verbleibt der Stuhl zu lange in Ihrem Darm und dickt weiter ein, wodurch er hart wird und schwer abzusetzen ist. Ein Spaziergang an der frischen Luft kann den Darm in Schwung bringen.
- Ernährung anpassen: Ballaststoffe haben einen positiven Effekt auf die Darmtätigkeit und können Darmträgheit beheben. Als Richtwert für die tägliche Zufuhr werden mindestens 30 Gramm Ballaststoffe angegeben.3
- Natürliche „Abführmittel“ essen: Es müssen nicht immer synthetische Abführmittel aus der Apotheke sein. Leinsamen und Weizenkleie fördern die Verdauung, müssen aber unbedingt mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, sonst bewirken sie eher das Gegenteil. Getrocknete Früchte wie Datteln, Pflaumen und Aprikosen schmecken lecker süss, bringen den Darm auf Trapp und gelten bei Verstopfung als gute Hilfe.
Wenn es kaum einzuhalten ist – Durchfall
Durchfall: Symptome, Dauer und Folgen
Das komplette Gegenteil von Verstopfung – so scheint es – ist Durchfall (Diarrhö). Gefühlt aus dem Nichts überkommt Betroffene das dringende Bedürfnis, zur Toilette zu gehen. Dort wartet allerdings eine unschöne Überraschung: Der Stuhl ist unförmig bis flüssig. Mediziner sprechen von Diarrhö, wenn diese plötzlichen Stuhlgänge häufiger als dreimal am Tag auftreten.4
Durchfall bedeutet einen raschen Verlust von Flüssigkeit im Körper. Und das kann mitunter gefährlich werden. Besonders im Rahmen eines Magen-Darm-Infekts kommt häufig zu dem Durchfall noch Erbrechen dazu. Aber auch bei anderen Auslösern, wie beispielsweise einer Unverträglichkeit oder übermässigem Stress, gilt es möglichst, seinen Körper nicht allzu lange diesem Ausnahmezustand auszusetzen. Wenn der Durchfall eine Dauer von drei Tagen überschreitet oder gar mit Fieber und blutigem Stuhl einhergeht, ist es ratsam, auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, damit dieser die Symptome abklären kann.4
Schnelle Hilfe bei Durchfall
Bei Durchfall gilt es, den Verlust von Flüssigkeit und Mineralien auszugleichen und Schonkost zu sich nehmen:
- Das Trinken von Kräutertee und stillem Wasser (mehr als 1,5 Liter2) sorgt einer Dehydration (Flüssigkeitsmangel) vor.
- Zwieback ist als Kassiker bei Durchfall bekannt: haltbar, daher eigentlich immer vorrätig, gut bekömmlich und liegt nicht allzu schwer im Magen. Eine Alternative wäre trockenes Weissbrot.
- Geriebener Apfel und pürierte Banane gelten als gute Hausmittel bei Durchfall. Das Pektin des Apfels und das Kalium aus der Banane verdicken den Stuhl und halten den Flüssigkeitsgehalt der Zellen aufrecht.
- Reis und Kartoffeln (gegarrt oder als Püree) können bei Durchfall ebenfalls sättigen ohne zu sehr zu belasten. Etwas Salz verbessert nicht nur den Geschmack, sondern wirkt dem Elektrolytverlust entgegen.
- In der Apotheke sind spezielle Lösungen erhältlich, die wichtige Elektrolyte beinhalten.
Scharfe, fettige und stark zuckerhaltige Speisen würden den Durchfall mitunter verstärken und sollten vermieden werden. Übrigens:Cola und Salzstangen als Hausmittel gegen Durchfall sind eher ungeeignet. Cola besteht aus zu viel Zucker und die Salzstangen enthalten überwiegend Natrium – der Körper braucht jedoch mehr Kalium. Somit zählt dieser Tipp eher zu den Mythen.“.
- 1 Hanusch, Karl-Heinz: Immuntherapie.: Vorbeugung und Heilung von Krankheiten durch Naturheilkunde. Zürich/Wiesbaden: Oesch Verlag 2003. S. 74.
- 2 DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Wasser trinken – fit bleiben. Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Bonn 22018.
- 3 DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Was tun bei chronischer Verstopfung? Neue DGE-Infothek mit praktischen Ernährungstipps. Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Bonn 92014.
- 4 Internisten im Netz: Wann wird Durchfall gefährlich? 01.08.2017. URL: www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/wann-wird-durchfall-gefaehrlich.html (14.01.2021).