Zahnzusatzversicherung im Alter
Wie sinnvoll ist sie und was muss sie können?
Oder das Implantat passt nicht mehr. Dann kann es schnell teuer werden. In diesem Fall ist es gut, wenn man eine Zahnzusatzversicherung an seiner Seite hat.
Wenn es um das Thema Zähne geht, sind die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen meistens unzureichend. Auch die Privaten sind hierbei nur in Ausnahmefällen besser. Daher entscheiden sich viele für eine Zahnzusatzversicherung. Sie übernimmt einen Grossteil der Kosten von medizinischen sowie von vielen kosmetischen Zahnbehandlungen. Da der Beitragssatz umso niedriger ist, je früher eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen wird, ist es sinnvoll, sie bereits in jungen Jahren abzuschliessen. Richtig gebraucht wird die Zahnzusatzversicherung aber meist erst ab dem 50. Lebensjahr. Denn erfahrungsgemäss werden nun zahnmedizinische Massnahmen wie Implantate, Brücken und Prothesen notwendig. Wer in diesem Alter eine Versicherung abschliessen möchte, muss in der Regel mit einem deutlich höheren Beitrag rechnen, denn die Versicherungen beziehen in ihre Kalkulation die Anzahl der Vorerkrankungen und das Risiko für notwendige Behandlungen mit ein. Viele Versicherer bieten mittlerweile aber auch Tarife an, die auf die Bedürfnisse von Menschen ab 50 Jahren zugeschnitten sind.
Der Leistungsumfang ist entscheidend
Natürlich sollte man sich auf eine Zahnzusatzversicherung im Notfall verlassen können. Daher sind bei der Recherche nach einem passenden Tarif alle Eventualitäten zu bedenken. Zu den notwendigen Leistungen gehören Füllungen aus Kunststoff. Sie sind mit einem Preis von rund 250 Euro pro Füllung noch kein grosser Kostenfaktor. Inlays aus Keramik schlagen aber schon mit rund 900 Euro zu Buche und Implantate wie eine Keramikbrücke kosten durchschnittlich sogar 1.300 Euro. Eine Keramikkrone kann sogar deutlich teurer sein. Für die genannten Behandlungen sollte die Zahnzusatzversicherung idealerweise alle anfallenden Kosten übernehmen. Daher ist es sinnvoll, mit zunehmendem Alter eine höhere Kostendeckung zu wählen. Einige Anbieter haben sogar einen Tarif ohne Kostenhöchstgrenze in ihrem Portfolio. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass mit einem höheren Leistungsumfang auch höhere Versicherungsbeiträge einhergehen. Tatsächlich decken die Standardtarife meist nur Behandlungen bis zu einer Grenze von 1.000 Euro pro Jahr ab. Alles, was darüber hinausgeht, muss der Versicherte selbst bezahlen. Daher ist es wichtig, die Kosten genau zu kalkulieren.
Zusatzleistungen sind mehr als nette Details
Neben dem reinen Zahnersatz sollten bei der Entscheidung für eine Zusatzversicherung weitere Leistungen berücksichtigt werden, denn die Kosten für vorbeugende Massnahmen können sich schnell summieren. Eine professionelle Zahnreinigung beispielsweise kostet aktuell im Durchschnitt 80 bis 100 Euro. Einige Versicherer übernehmen diese Kosten. Die professionelle Zahnreinigung ist vor allem im Alter nicht nur ein kosmetischer Aspekt. Oft lässt sich erst danach entscheiden, welche medizinischen Behandlungen der Zahnarzt einleiten wird. Auch die Kosten für einen Parodontitis-Risikotest tragen einige Zahnzusatzversicherungen. Parodontitis, die Schädigung des Zahnfleischs durch bakterielle Infekte, ist eine Erkrankung, die ab dem 50. Lebensjahr häufig auftritt. Daher sollten Menschen ab 50 Jahren ihr Gebiss und den Halteapparat der Zähne regelmässig untersuchen lassen. Einige Zusatzleistungen sind allerdings unnötig. Manche Versicherer werben zum Beispiel damit, dass sie die Kosten für orthopädische Behandlungen am Kiefer übernehmen. Das ist vor allem für Kinder und Jugendliche interessant. Im Alter müssen solche Behandlungen eher selten vorgenommen werden.
Auch im Alltag einen Beitrag für gesunde Zähne leisten
Sich nur auf die Zahnzusatzversicherung zu verlassen, ist jedoch nicht der richtige Weg. Wie die meisten Regionen des Körpers benötigen auch die Zähne ab dem 50. Lebensjahr mehr Aufmerksamkeit und Pflege. Daher sollte man besonders darauf achten, die Zähne regelmässig und vor allem richtig zu putzen. Die Prophylaxe, also die Kontrolle der Zähne durch einen Arzt, ist einmal pro Jahr dringend zu empfehlen. Auch sollte man auf den regelmässigen Genuss von sehr sauren und scharfen Speisen verzichten; das Gleiche gilt für Alkohol und natürlich für Zigaretten.