ALTERSGERECHT UMBAUEN
Sicherheit zuhause – 20 Tipps zur Unfallverhütung
Durch Präventionsmassnahmen lässt sich der Grossteil der Unfallfolgen vermeiden. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre eigenen vier Wände sicherer gestalten!
1. Teppiche fixieren
Teppiche können überaus gefährlich werden, wenn sie lose auf Hartböden liegen und nicht befestigt sind. Schnell entstehen beim Gehen Falten oder sie rutschen komplett weg, sodass Sie den Halt verlieren und zu Boden stürzen. Greifen Sie deshalb zu rutschfesten Teppichen oder nutzen Sie selbstklebende Verlegebänder zur Fixierung! Ergänzend dazu gibt es im Handel rutschfeste Gummi-Unterlagen zum Zuschneiden. Diese halten allerdings nicht immer, was sie versprechen.
2. Treppen trittsicher machen
Aufgrund der Höhe geht von Treppen ein besonderes Risiko aus. Sind die Treppenstufen glatt und rutschig, steigt die Gefahr für Stürze deutlich. Als Rutschschutz eignen sich sowohl transparente Produkte zum Auftragen auf Holz, Stein und ähnliche Materialien als auch Anti-Rutsch-Streifen oder Stufenmatten. Klassische Stufenmatten haben allerdings den Nachteil, dass sie schnell schmutzig werden und sich bei ungenügender Befestigung lösen können. Hier sollte deshalb auf strapazierfähige Textilien und eine sorgfältige Fixierung geachtet werden.
Weiterführende Informationen für altersgerechtes Umbauen hier zum Nachlesen.
3. Das richtige Schuhwerk tragen
Nicht immer sind Einrichtungsgegenstände und Unachtsamkeit schuld an den teilweise schweren Stürzen. Stattdessen können die getragenen Hausschuhe dafür verantwortlich gemacht werden. Sind diese beispielsweise zu gross und locker, kann es passieren, dass sie beim Laufen vom Fuss rutschen und sich in Stolperfallen verwandeln. Praktisch sind Modelle mit rutschhemmender oder rutschfester Sohle und Riemen, weil sie zusätzlichen Halt bieten. „Knicken Sie häufig um oder sind Sie nicht mehr so sicher zu Fuss unterwegs, sollten Sie sich bevorzugt nach Hausschuhen umsehen, die geschlossen sind und bis über den Knöchel reichen“, empfiehlt der Kaufratgeber auf der Internetseite www.hausschuhe.net. Im Produktvergleich finden Sie Hausschuhe in diversen Ausführungen von originalen Crocs bis hin zu gefütterten Varianten mit Klettverschluss. Letzterer erleichtert die individuelle Anpassung.
4. Laufwege frei räumen
Um Sturzunfälle zu vermeiden, sollten Laufwege in der Wohnlandschaft freigehalten werden. Verzichten Sie darauf Taschen, Dekoration oder Pflanzkübel an den Rand zu stellen oder Wege durch diverse Kleinmöbel zu verengen!
5. Stolperfallen prüfen
Neben Teppichen gibt es im Haushalt weitere potenzielle Stolperfallen. Darunter beispielsweise das Stromkabel des Staubsaugers, lange Gardinen oder Türschwellen. Gehen Sie mit einem wachsamen Blick durch Ihre Wohnung und identifizieren Sie derartige Gefahrenstellen!
6. Gut erreichbar einrichten
Im Idealfall erreichen Sie in Ihrer Wohnung alles, was Sie für Ihren Alltag benötigen ohne Leiter. Wohnzimmer-, Schlafzimmer- und Küchenschränke können Sie entsprechend einräumen, damit Sie sich nicht verrenken müssen. Schweres gehört generell eher nach unten, Leichtes nach oben. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie zum Beispiel schwere Töpfe oder Küchengeräte nicht unnötig von ganz unten nach oben heben müssen. Die Hüfthöhe eignet sich zur Aufbewahrung besser.
7. Solide Leitern verwenden
Lässt es sich nicht vermeiden, dass Sie etwas aus hohen Schränken greifen müssen, verwenden Sie ausschliesslich trittsichere Haushaltsleitern mit rutschfester Konstruktion. Stühle oder kleine Hocker sind nicht geeignet.
8. Kanten entschärfen
Um die potenziellen Verletzungen im Falle eines Sturzes zu minimieren, kann an sämtlichen Kanten in der Wohnung ein Kantenschutz angebracht werden. Das kommt auch Enkelkindern zugute.
9. Schaffen Sie genügend Licht
Wer nachts auf die Toilette muss und erst einige Schritte gehen muss, bis der erste Lichtschalter erreicht wird, kann schnell stürzen. Eine praktische Lösung sind Nachtlichter mit Bewegungssensoren. Achten Sie bei der Anschaffung allerdings darauf, dass die Leuchtmittel hell genug leuchten. Stellen Sie ausserdem sicher, dass Ihre Wohnlandschaft insgesamt gut ausgeleuchtet ist. Insbesondere Laufwege und Treppen erfordern eine hochwertige Beleuchtung.
10. Badewanne und Dusche rutschsicher gestalten
Bei Badewannen und Duschen besteht erhöhte Sturzgefahr. Verlieren Sie beim Ein- und Aussteigen den Halt, ist das Risiko mit dem Kopf auf die harten Sanitäranlagen aufzuprallen hoch. Aber auch die Fliesen können beim Aufprall schwerste Verletzungen hervorrufen. Wie für Treppen gibt es auch für sanitäre Anlagen Produkte zur Oberflächenbeschichtung. Ist sowieso eine neue Dusche oder Wanne geplant, lohnt sich der Kauf von rutschhemmenden Produkten, die viele Hersteller längst im Programm haben. Antirutsch-Duschwannen fertigt unter anderem die HOESCH Design GmbH. Mehr Informationen unter hoesch.de.
11. Greifhilfen montieren
Im Badezimmer sind Greifhilfen an der Wand eine Erleichterung. Sie bieten Unterstützung überall dort, wo zusätzlich Halt benötig wird.
12. Schneidebretter prüfen
Beim Vorbereiten von Lebensmitteln mit scharfen Messern ist ebenfalls Vorsicht geboten. Rutscht das Schneidebrett weg, sind Schnittverletzungen vorprogrammiert. Legen Sie ein feuchtes Tuch unter das Brett, um es zu fixieren oder greifen Sie beim Kauf zu rutschfesten Produkten. Eine dekorative Alternative sind Holzbretter mit Tischkante.
13. Spülmaschine sicher einräumen
Scharfe Utensilien wie Messer und Gabeln sollten Sie mit den Spitzen nach unten einräumen, damit Sie sich beim Ausräumen des Geschirrspülers nicht unnötig verletzen.
14. Hobel sorgsam einsetzen
Ein Hobel ist ein geschätzter Helfer in der Küche, um Gemüse und Obst zu zerkleinern. Ohne Schnittguthalter sollten Sie ihn aber nicht verwenden. Ansonsten könnten Sie abrutschen und sich an den Klingen tiefe Schnittwunden zufügen.
15. Kochfelder nicht unbeaufsichtigt lassen
Verbrennungen sind eine weitere Unfallursache in Privathaushalten. Überkochende Milch oder das Kochwasser für die Pasta sind typische Ursachen. Bleiben Sie deshalb unbedingt in der Nähe der Kochstelle und schalten Sie den Herd aus, falls das Telefon klingelt oder Sie anderweitig abgelenkt werden. Besonders riskant ist heisses Fett, weil hier innerhalb von Sekunden ein heftiger Brand ausbrechen kann.
16. Nehmen Sie sich Zeit
Stress und Hektik begünstigen Unfälle. Das gilt für Stürze gleichermassen wie für Schnittwunden oder Verbrennungen. Nehmen Sie sich stets vor, Aufgaben mit Ruhe zu erledigen und konzentriert bei der Sache zu bleiben.
17 Stromschlägen vorbeugen
Stromschläge kommen schneller zustande als viele meinen. Mit feuchten Händen die Haare gefönt oder Küchenmaschinen versehentlich gereinigt, ohne den Stecker zu ziehen und schon kann es passieren. Nutzen Sie Elektrogeräte immer bewusst und nehmen Sie alles, was gerade nicht in Verwendung ist vom Stromnetz.
18. Steckdosenleisten mit Kippschalter
Abschaltbare Steckdosenleisten sind eine sinnvolle Variante, um Geräte mit schlecht erreichbarem Schalter oder Stecker sicher und gleichzeitig komfortabel aus- und einzuschalten.
19. Schutz vor Verätzungen
Lassen sich ätzende Chemikalien nicht vermeiden, sollten Sie diese ausschliesslich mit Atemschutzmaske und Handschuhen einsetzen. Ansonsten gilt: Gefährliche Reinigungsmittel müssen im Haushalt nicht sein und lassen sich durch sanfte Alternativen ersetzen. Wie das geht, erklärt das Nachhaltigkeitsportal unter utopia.de.
20. Beim Kauf auf Sicherheit achten
Legen Sie beim Kauf von Alltagsgegenständen bereits grossen Wert auf Sicherheit. Das GS-Zeichen kennzeichnet Produkte mit Geprüfter Sicherheit – ob Möbel, Handwerkszeug oder Elektrogeräte.
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